Quo vadis, römische Wölfin?
Im Sommer 2019 von Dr. Luis Fuchs
„Quo vadis, Italia? Wohin steuert Italien?“ Unter der Schlagzeile präsentierte letzthin die Webseite news.orf.at Szenarien aus dem italienischen Polittheater. Zu sehen gab es, wie man gegen Salvinis sommerliche Strandtouren mit Transparenten zu Felde zog: „Salvini Beach Party – Ingresso: 5 Rubli.“ Die Demonstranten stimmten das als antifaschistische Hymne bekannte Lied „Bella ciao“ an. Er werde sich erheben, um Italien vor den neuen Barbaren zu retten, ließ dagegen Beppe Grillo verlauten. Falls Italien pleite gehe, könnte es Trump einfach aus der Konkursmasse kaufen, stichelte ein Blogger auf news.orf.at.
„Quo vadis?“ Woher stammt die lateinische Phrase ursprünglich? „Domine, quo vadis?“, fragt Petrus im Johannesevangelium beim letzten Abendmahl. Darauf bezieht sich später die Legende, wonach Petrus in Rom zunächst vor der Christenverfolgung Neros geflohen sei. Auf der Via Appia sei ihm Christus erschienen und habe auf die Frage „Domine, quo vadis?“ geantwortet: „Nach Rom, um mich nochmals kreuzigen zu lassen.“ Daraufhin sei Petrus umgekehrt, in Rom gefangen genommen und gekreuzigt worden. An der Via Appia in Rom, wo sich die legendäre Begebenheit ereignet haben soll, steht heute die Kirche Domine, Quo Vadis. Auf diese Legende bezieht sich auch der polnische Schriftsteller Henryk Sienkiewicz in seinem bekannten Roman „Quo Vadis“ und die entsprechende US-amerikanische Verfilmung aus dem Jahr 1951.
Quo vadis, Europa? Zerbrechen Euro und EU? Elmar Brok, Urgestein und Abgeordneter des Europäischen Parlaments, meint, man solle die EU nicht bei jeder Gelegenheit schlechtreden im Stile von „Wenn es regnet, war's Brüssel“. Man müsse lernen, wieder positiv über die EU zu sprechen, denn sie schaffe 12 Millionen neue Arbeitsplätze und sei nur halb so verschuldet wie die USA.
Quo vadis, Großbritannien? In eine neblige Zukunft, wird von euronews prognostiziert. Die Wirtschaft würde bei einem harten Brexit bis zum nächsten Jahr um 2 % schrumpfen und die Arbeitslosigkeit auf über 5 % steigen.