Der Gelbe Zahntrost
Odontites luteus (L.)
Im Herbst 2021 von Dr. Wilhelm Mair
Trockenen, nährstoffarmen Boden in warmen und sonnigen Lagen bevorzugt der Gelbe Zahntrost, deshalb ist er in den Trockenrasen des Küchelberges häufiger zu finden.
Die Pflanze gehört zur Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae), von denen einige Gattungen bzw. Arten mit anderen Pflanzen in besonderen Formen zusammenleben: Die chlorophylllosen Vollschmarotzer können keine Kohlenhydrate/Zucker durch Photosynthese bilden. Sie entziehen diese der Wirtspflanze, so lebt z.B. die Efeu-Sommerwurz (Orobanche hederae) an Efeuwurzeln. Der Gelbe Zahntrost ist ein Halbschmarotzer, der benachbarten Wirtspflanzen – besonders Gräsern – Wasser und Mineralstoffe entzieht.
Die bis etwa 30 cm hohe, aufrecht wachsende Pflanze ist stark abstehend verzweigt. Die ledrigen Blätter sind schmal lanzettlich und meist ganzrandig. Die Blüten erscheinen in langen, einseitswendigen, ährigen Blütenständen aus den Blattachseln vom Sommer bis in den Spätherbst. Die goldgelben Lippenblüten bestehen aus einer längeren Oberlippe und einer dreigeteilten Unterlippe. Die Staubblätter und der Griffel ragen weit aus der Blüte heraus. Es bilden sich Kapselfrüchte mit zahlreichen Samen.
Die botanische und deutsche Bezeichnung der Pflanze könnte sich auf eine eventuelle Wirkung gegen Zahnschmerzen beziehen (sie wurde früher bei Zahnschmerzen gekaut), wahrscheinlicher beschreibt sie jedoch die zahnförmig gezackten Ränder der Kelchblätter.