Der Kolchische Ahorn
Acer cappadocicum Gled.
Im Winter 2021 von Dr. Wilhelm Mair
Das besondere Merkmal dieses Baumes ist der farbenprächtige Blattschmuck während des Jahres: Beim Austrieb sind die Blätter bronzefarben, später färben sie sich leuchtend gelb. Die grüne Farbe schlägt im Sommer durch, die Herbstfärbung ist goldgelb.
Der wissenschaftliche Name Acer leitet sich vom lateinischen acer = spitz, scharf ab und bezieht sich auf die spitz gelappten Blätter. Bereits seit dem 8. Jh. ist der Baum mit den Silben akr belegt, die über das westgermanische Wort ahur zum ahd. und mhd. Ahorn führen. Der Artname cappadocicum bezieht sich auf Kappadokien, eine Landschaft in der Zentraltürkei, in der dieser Baum Ende des 18. Jhs. entdeckt wurde. Auch die deutsche Bezeichnung kolchisch verweist auf das Vorkommen im westlichen Transkaukasien auf dem Gebiet von Georgien.
Der mittelgroße, sommergrüne Baum, der eine Größe von bis zu 12 m erreichen kann, trägt eine rundliche, gleichmäßig dicht verzweigte Krone. Die zunächst dunkelviolett bis grünlich, später dunkelbraun bis grau-silbrig gefärbten Triebe und Äste tragen gegenständig angeordnet die gestielten und für die Ahorne typisch gelappten Blätter mit fünf oder sieben dreieckigen Lappen (den Blättern des Amberbaumes sehr ähnlich). Die hellgelben Blüten stehen in lockeren, aufrecht stehenden Trugdolden, sie entwickeln sich zu den typischen Ahornsamen mit weit gespreizten Flügeln.
Diese Baumart ist vom Süden Italiens über den Kaukasus quer durch Asien bis nach China verbreitet. Von ihr gibt es zwei Sorten: 'Rubrum' mit rötlichen Blättern und die 'Aureum' mit gelblichen bis gelbgrünen Blättern.