Die Pappeln in den Parkanlagen von Meran
Teil 2/4
Im Winter 2019 von Dr. Wilhelm Mair
Der wahrscheinlich älteste und einer der mächtigsten Bäume der Meraner Parkanlagen war die Grau-Pappel (Populus x canescens (Aiton) Sm.) im Elisabethpark. Die mächtige, über 200 Jahre alte Pappel war als Naturdenkmal ausgewiesen, musste aber 2015 wegen Überalterung und Fäulnis gefällt werden. Von dieser Art sind weitere Exemplare im öffentlichen Thermenpark und an der Sommerpromenade vorhanden.
Die zuerst grünlich-weiße und glatte Rinde wird an älteren Bäumen schwarz und tief furchig. Die nur schwach gelappten Blätter sind eiförmig. Sie sind jung dicht silbrig behaart, später oberseits dunkel graugrün und glänzend, auf der Unterseite jedoch bleibend grau-filzig behaart, worauf der Artname canescens hinweist. Die Grau-Pappel ist hervorgegangen aus der natürlichen Kreuzung zwischen der Silber-Pappel und der Zitter-Pappel und steht mit ihren Merkmalen zwischen den Elternarten. Sie kommt fast europaweit in Auen und auf Kiesbänken von Bächen und Flüssen vor.
Die an ihrer Unterseite dauerhaft weiß-filzig behaarten Blätter machen die Silber- oder Weiß-Pappel (Populus alba L.) zu einem unverwechselbaren, schmückenden Baum. Diese im Mittelmeerraum und in weiten Teilen Südwestasiens heimische Pappel besiedelt gerne Flussufer und Auwälder außerhalb von Überschwemmungsgebieten; sie wächst auch auf trockenen, sandigen und humosen Böden und aufgelassenen und verwilderten Lagerplätzen.
Der raschwüchsige Baum bildet eine mächtige, runde Krone. Er breitet sich häufig durch Wurzelbrut aus und eignet sich deshalb gut zur Befestigung von Ufern und Abhängen. Die weißlich-graue Rinde ist zunächst glatt mit großen, rautenförmigen Korkwarzen, im Alter wird sie dunkelgrau und tief längsfurchig. Die oberseits glänzend dunkelgrünen Blätter sind vielgestaltig: An den Langtrieben sind sie ahornblattartig gelappt, an den Kurztrieben länglich eiförmig.