Editorial 12/2014
Im Sommer 2014 von Margareth Bernard
Bei vielen Menschen, vor allem bei Frauen, leuchten die Augen, wenn sie an eine Tasse Kaffee denken. Und viele davon können sich den Beginn eines Tages ohne dieses begehrte Genussmittel erst gar nicht vorstellen. In den Kriegsjahren und in der entbehrungsreichen Zeit danach gehörten Kaffeebohnen zu den unerschwinglichen Gütern und waren Inhalt sehnsuchtsvoller Genussvorstellungen unserer Groß- und Urgroßmütter. Wegen seines unvergleichlichen Aromas ist Kaffee ein begehrtes Gut und ein wertvolles Handelsprodukt. Johannes Ortner bietet in einem umfangreichen Beitrag viel Wissenswertes rund um die braune Bohne. Er hat in zwei Südtiroler Kaffeeröstereien Geruch und Geschmack dieses köstlichen Getränkes genossen und von den beiden Kaffee-Experten erfahren, was einen guten Espresso ausmacht und dass man Kaffee genießen muss und ihn nicht nur auf einen bloßen Muntermacher reduzieren darf.
Einem längst in Vergessenheit geratenen Beruf ist Elfriede Zöggeler-Gabrieli in ihrem Beitrag auf der Spur, nämlich dem Kaffeeriecher. Diese Spürnasen zogen im 18. Jh. durch Berlins Straßen, um illegal gerösteten Kaffee aufzuspüren und dem Kaffeeschmuggel Einhalt zu gebieten. Sie durften jedes Haus betreten und jede Person – auch auf der Straße – genauestens unter die Lupe nehmen.
Waltraud Holzner rundet das Thema Kaffee mit ihrem Beitrag ab, in dem sich alles um das Wiener Kaffeehaus dreht, das in der Zeit vor und nach dem Ersten Weltkrieg sowohl ein Ort der Entspannung und Begegnung als auch ein Ort der Inspiration war, sozusagen Wirkungsstätte unzähliger Künstler und Literaten.
Nicht nur das Trinken von Kaffee kann ein Sinneserlebnis sein, auch das Essen – und zwar das tägliche – sollte wieder mehr zu einem Genuss werden, vor allem auch, wenn kleine Kinder mit am Tisch sitzen. Wie das gemeinsame Essen viel mehr als nur Nahrungsaufnahme sein kann, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Wer den nun angebrochenen Sommer nicht nur in der Sonne liegend genießen will, dem bieten sich in unserer Stadt und deren Umgebung unzählige Möglichkeiten für kulturelle Genüsse. So etwa verwandeln Artisten, Clowns, Musiker und Poeten aus aller Welt die Innenstadt in den kommenden Tagen in eine riesige Bühne unter freiem Himmel.