Editorial 17/2022
Im Sommer 2022 von Eva Pföstl
Bereits aus dem Mittelalter sind erste Spuren jüdischen Lebens in unserer Gegend überliefert. In der Stadtchronik heißt es, dass bereits 1297 „der Jude Maisterlino auf der Töll“ oberhalb von Meran Steuereintreiber war. Um 1311 verwaltete ein Jude aus Görz namens Bonisak die Meraner Münzstätte. Diese historischen Belege für die Existenz einer jüdischen Gemeinde auf Meraner Boden stehen am Anfang einer wechselvollen Geschichte. Einer Geschichte mit tiefen Zäsuren und Brüchen. Aber auch einer Geschichte der Vielfalt und der Bereicherung in allen Lebensbereichen – in Politik und Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur und Sport.
Wie entstand Merans jüdische Gemeinschaft? Wie lebt die jüdische Gemeinschaft heute, ist jüdisches Leben nach religiösen Vorschriften hier möglich? Veronika Rieder hat sich in Meran auf Spurensuche jüdischen Lebens gemacht und berichtet darüber in unserer Titelgeschichte.