Editorial 19/2019
Im Herbst 2019 von Eva Pföstl
„Während die Philosophen noch streiten, ob die Welt überhaupt existiert, geht um uns herum die Natur zugrunde“, verkündete der bekannte österreichisch-britische Philosoph Karl Raimund Popper (1902-1994) bereits vor Jahrzehnten. Die Prognosen für die Zukunft der Welt sind aufgrund von Klimawandel und endlichen Ressourcen alles andere als optimistisch. Dramatisch wird uns immer wieder vor Augen geführt, wie der Klimawandel auch bei uns in den Alpen seine Wirkung zeigt: Nicht nur die Gletscher, auch das unsichtbare Eis unter Schutt und Fels schmilzt – und bringt die Alpen zum Bröckeln. Berg- und Felsstürze, Steinschlag und mehr Murgänge sind die Folge.
Berg- und Felsstürze hat es in den Alpen immer gegeben – daran erinnert uns auch die Titelgeschichte, in der Walter Egger Geschichten rund um ein Marterle in Labers bei Meran erzählt. In den vergangenen 120 Jahren sind in den Alpen jedoch die Temperaturen um knapp zwei Grad Celsius gestiegen – beinahe doppelt so viel wie im globalen Durchschnitt. Forscher sagen einen Anstieg von weiteren zwei Grad Celsius für die nächsten 40 Jahre voraus. Was bedeutet das für Südtirol? Welche Veränderungen sind zu erwarten und wie können wir uns schützen? Wir haben mit Volkmar Mair, dem geschäftsführenden Amtsdirektor im Amt für Geologie gesprochen. Er kennt die geologischen Verhältnisse in Südtirol wie kaum ein anderer.
Gute Lektüre!