Editorial 19/2020
Im Herbst 2020 von Eva Pföstl
2020 jährt sich zum hundertsten Mal die Anwesenheit von Franz Kafka (1883-1924) in Meran. Von April bis Juni 1920 hielt sich Franz Kafka in Meran zur Kur auf – damals ein wenig bekannter Schriftsteller, heute ein Autor von Weltruhm. Das Meraner Kafka-Gedenkjahr 2020, organisiert von Patrick Rina, Veronika Rieder und Marlene Messner, will Kafkas Leben und Werk ins Zentrum des öffentlichen Interesses rücken. Andererseits soll die für Südtirol politisch, gesellschaftlich und kulturhistorisch spannende „Schwellenzeit“ zwischen 1918 und 1922 – und folglich die jüngere Stadtgeschichte Merans – beleuchtet werden. Lesen Sie mehr darüber in unserer Titelgeschichte von Veronika Rieder.
Auch ganz aktuell befinden wir uns in einer politisch spannenden Zeit für unsere Stadt. Es steht die Stichwahl zwischen zwei Kandidaten für das Bürgermeisteramt an. In dieser Wahl entscheiden wir, die Wahlbürger, darüber, welchen Weg unsere Stadt in Zukunft geht. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass es egal ist, wer die Wahl gewinnt und wer regiert. Das Gegenteil ist wahr: Der Lauf der Geschichte ist keineswegs vorgegeben. Weder wiederholt sich Geschichte, noch folgt Geschichte äußeren oder inneren Zwängen oder dem Zufall. Richtig ist: Geschichte ist das Ergebnis des Handelns von uns allen, und gerade in Krisenzeiten, wie wir sie zurzeit durch Corona erleben, ist es wichtig, seine Stimme abzugeben. Eine politische Integrationsfigur vor Ort spielt in diesen unruhigen Zeiten eine besonders wichtige Rolle. Als Navigator und Steuermann kann ein erfahrener und weltoffener Bürgermeister Ruhe und Sicherheit ausstrahlen.
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