Augenkrankheiten vor und nach dem Urlaub
Im Herbst 2021 von Dr. Andreas Pichler
Reisen in exotische Länder sind teilweise wieder möglich. Dennoch sollte man gut abschätzen, wohin die Reise geht und welches Beförderungsmittel im Einzelfall genutzt werden soll.
Der erhöhte Innenraumdruck im Flugzeug ab einer Höhe über 2.000 m kann auch den Augeninnendruck steigern. Dies ist insbesondere bei schlecht eingestellten Durchblutungsstörungen wie bei hohem Blutdruck und Diabetes Mellitus bedenklich und kann zu erhöhter Blutungsneigung führen. Nicht nur das Auge, sondern auch das Gehirn können durch einen hohen Umgebungsdruck in Mitleidenschaft gezogen werden und Hirnkrämpfe und bleibende Schäden verursachen.
Auch Patienten mit einem Grünen Star sollten aufgrund des hohen Umgebungsdrucks bei Flugreisen vorab darauf achten, dass der Augeninnendruck gut eingestellt ist.
Im Urlaub selbst, vor allem wenn es besonders heiß ist oder man mit tropischen Krankheitserregern in Kontakt kommen kann, sollte man dies jederzeit bedenken, wenn die Sehkraft plötzlich nachlässt und das Auge ständig tränt und gerötet ist. Die Möglichkeiten sind tatsächlich vielfältig. Hier ist es wichtig, rechtzeitig zu handeln und unter Umständen gar einen Augenarzt vor Ort aufzusuchen. Diese sind meistens entsprechend geschult und dürften über die gängigen örtlich bekannten Krankheitserreger Bescheid wissen.
Fliegen, Mücken, Maden, Würmer und vieles mehr können einem während und nach dem Urlaub den Spaß verderben.
Gerade an schnell fließenden Gewässern in Afrika und Südamerika gibt es Stechmücken (Kriebelmücke), die durch ihren Stich Larven in die Haut ablegen. Diese Larven können dann langsam ins Auge wandern, sich dort vermehren und entwickeln und nach Jahren entsprechenden Schaden anrichten. Eine Therapie ist möglich, falls sie rechtzeitig durchgeführt wird, ansonsten droht die sogenannte „Flussblindheit“.