Legasthenie/Dyskalkulie und Fehlsichtigkeit
Im Winter 2022 von Dr. Andreas Pichler
Sehr viele erwachsene Menschen in den industrialisierten Entwicklungsländern haben große Schwierigkeiten mit dem Lesen, Schreiben und Rechnen (Legasthenie und Dyskalkulie) und erreichen oftmals nur das Niveau eines Grundschülers der vierten Klasse. In einer jüngsten Studie sind es circa 6 % der Amerikaner und circa 5 % der Europäer, die zeitlebens mit solchen kognitiven Restriktionen leben müssen und dessen Karrieremöglichkeiten entsprechend eingeschränkt sind. Gerade der Unterschied zwischen den USA und Europa macht schon deutlich, dass vor allem auch sozioökonomische Unterschiede die Entwicklung eines Menschen beeinflussen können. Die Ursachen sind extrem komplex und meistens nicht auf einen organischen Schaden (z.B. genetische Veranlagung, frühkindliche Hirnfunktionsstörungen) zurückzuführen. Häufiger sind es schulische, soziokulturelle und emotionale Faktoren, die die Entwicklung eines Kleinkindes negativ beeinflussen. Sind sich Eltern, Lehrer und Kinderarzt nicht einig, kommt auch gerne der Augenarzt zum Einsatz, um eventuelle Sehschwächen auszuschließen oder unterstützend mitzuwirken.
In der Augenheilkunde hat sich gezeigt, dass mittlerweile tatsächlich 5-10 % aller Volksschüler und 25 % aller Studenten der Mittel- und Oberschule eine Brille benötigen. Kinder mit einer Lese- und Rechenschwäche sind statistisch gesehen häufiger betroffen und sollten deshalb auf jedem Fall von einem Augenarzt und Orthoptist kontrolliert werden.
Gerade in der Thematik der Lese-Rechtschreib-Schwäche/Rechenschwäche wird werbetechnisch oft sogenanntes Informationsmaterial an die Eltern herangetragen, welches einen Erfolg bei der Überwindung der Legasthenie/Dyskalkulie verspricht, wofür es aber wissenschaftlich keine Belege gibt.
Im Angebot stehen die Prismenbehandlung bei Winkelfehlsichtigkeit, die Mess- und Korrektionsmethodik nach Hans-Joachim Haase, das Blicktraining mit dem FixTrain-Gerät, Rasterbrille und Farbfilter nach Helen Irlen.