Mit dem Herbst kommt die Erkältungszeit wieder
Im Herbst 2013 von Dr. Otto Zimmermann
Unter einer Erkältung versteht man eine akute Infektion der oberen Atemwege, die meist durch Viren bedingt ist und zu den allseits bekannten Beschwerden wie Halsschmerz, Niesreiz, Husten und Schnupfen führen. In sehr seltenen Fällen sind auch Bakterien die Ursache. Übertragen werden diese Keime mittels Schmierinfektion an Türklinken und Handläufen oder beim Einatmen von Aerosolen vor allem in Menschenmengen. Im Herbst und Winter, wenn die kälteren Temperaturen die Abwehrkräfte in den Schleimhäuten schwächen, ist die Ansteckungsgefahr am größten.
Von der einfachen Erkältung ist die Influenza abzugrenzen, die zusätzlich durch hohes Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen und allgemeine Abgeschlagenheit auffällig wird. Je nach Art des Erregers vergehen von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Symptome einige Stunden bis zu einer Woche. Das Maximum der Beschwerden stellt sich dann um den dritten Tag herum ein, um dann wieder abzuklingen. In der Regel ist nach sieben bis zehn Tagen die Erkrankung überstanden. Doch kann ein festsitzender Husten über mehrere Wochen oder ein deutlich verlängerter Verlauf der Erkrankung bei der Influenza vorkommen. In der Regel ist so eine Erkältung selbstheilend und nicht gefährlich. Sollte sich allerdings eine bakterielle Infektion dazugesellen, kann sich eine solche Erkältung zu einer Lungenentzündung ausweiten. Dann sind insbesondere Menschen mit einer chronischen Lungenerkrankung oder Asthma auf ärztliche Hilfe angewiesen. Weitere Komplikationen sind eitrige Mandelentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung und Mittelohrentzündung, die ebenfalls durch einen HNO-Arzt behandelt werden sollten. Um die Beschwerden zu lindern, ist eine abschwellende Therapie der Nasenschleimhäute zur besseren Belüftung der Nasennebenhöhlen sinnvoll. Dies ist zugleich auch die entscheidende Vorbeugung gegen Mittelohrentzündung und Nasennebenhöhlenentzündung. Schleimhaut beruhigend wirken Inhalationen mit Minze, Kamille, und Thymian durch Entzündungshemmung. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Schleimlöser fördern den Abtransport von Schleim aus den Bronchien und lösen somit den Husten. Da es sich um eine Viruserkrankung handelt, ist der Einsatz von Antibiotika nicht Erfolg versprechend und nur bei besonders hartnäckigen und bakteriellen Infektionen anzudenken.
Um einer Erkältung vorzubeugen, sind einige grundsätzliche Verhaltensmaßregeln sinnvoll. Da die Keime von Mensch zu Mensch weitergegeben werden, sollte man in der entsprechenden Zeit Menschenansammlungen wie im Kaufhaus oder Bus meiden sowie sich regelmäßig die Hände waschen, um die Keimmenge an den Händen zu reduzieren. Das Immunsystem stärkt man langfristig mit einer ausgewogenen vitaminreichen Ernährung, regelmäßiger Bewegung an frischer und gern auch kalter Luft, ausreichendem Schlaf und regelmäßigen, wechselwarmen Kneippanwendungen. Stress führt darüber hinaus zur Schwächung des Immunsystems und fördert somit die Infektanfälligkeit.