Meraner Musikwochen
30 Jahre Musik auf höchstem Niveau
Im Sommer 2015 von Helmuth Tschigg
Die Meraner Musikwochen sind alle Jahre wieder der Höhepunkt der kulturellen Veranstaltungen der Kurstadt. Was sagt Andreas Cappello dazu, der sie seit Anbeginn wesentlich mitgestaltet hat?
Meraner Stadtanzeiger: Herr Cappello, Sie sind der künstlerische Leiter der Meraner Musikwochen. Heuer sind es die dreißigsten, ein Grund zum Feiern?
Andreas Cappello: Wir freuen uns natürlich, dass wir drei Jahrzehnte lang dieses Festival machen konnten. Ich glaube, dass sich das Festival in diesen Jahren sehr entwickelt hat. Es zählt heute zu den wichtigsten Konzertfestivals in Europa und Meran hat die beste Voraussetzung für so ein internationales Festival.
MS: Hätten Sie sich das vor 30 Jahren gedacht?
A. Cappello: Nein, es war ursprünglich nur als einmalige Veranstaltung zum 150-jährigen Bestehen der Kurstadt Meran geplant. Es war aber bereits im ersten Jahr erkennbar, dass das Publikum eine solche Veranstaltung mit Interesse aufnimmt. Es ist dann auch von Jahr zu Jahr gewachsen und deshalb konnten wir dann auch weitermachen.
MS: Es hat sich dann auch auf den Meraner Tourismus ausgewirkt?
A. Cappello: Ja, vor allem in den letzten 10 bis 15 Jahren, wo der Tourist seinen Urlaub mehr über das Internet plant und sich darin informiert. Das ist für uns eine ganz wichtige Plattform. Die Kartenbestellungen aus dem Ausland gehen ab Weihnachten ein, nachdem wir das Programm ins Netz gestellt haben. Mit einer Kreditkarte können die Karten auch bezahlt werden. Anschließend buchen diese Gäste ihr Hotel. Dort können wir dann genau überprüfen, wie diese Reservierungsflüsse mit den Musikwochen in Verbindung stehen.
MS: Ist noch ein weiterer Ausbau der Meraner Musikwochen geplant?
A. Cappello: Vielleicht nicht in quantitativer aber in programmatischer Art. Wir haben bereits Vorstellungen, was wir vielleicht ändern könnten, aber das wird die Überraschung fürs nächste Jahr sein.
MS: Ein klarer Schwerpunkt bei den Interpreten sind die ausländischen Orchester. Kommen die lokalen Musiker zu kurz?
A. Cappello: Die Meraner Musikwochen bemühen sich jedes Jahr, auch einheimische Künstler ins Programm aufzunehmen. Allein in diesem Jahr haben wir z.B. einmal eine Uraufführung des in Meran lebenden Komponisten Marcello Fera. Diese wird von Daniel Hope, einem der größten Interpreten der Welt, vorgetragen. Dann haben wir einen Liederabend der in Bozen lebenden Sopranistin Sabina von Walther, die gemeinsam mit Helmuth Deutsch, dem renommiertesten Klavierbegleiter dieses Jahrhunderts, auftreten wird.