90 Jahre für unsere Stadt
Für uns ist es heute selbstverständlich, Wasser und Energie problemlos aus Leitungen entnehmen zu können, an jedem Tag des Jahres, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Die Rundumversorgung mit Wasser, Strom, Gas, Müllabfuhr und vieles mehr ist fester Bestandteil unseres modernen Lebens. Dass der Weg dorthin über viele einzelne Schritte und viele technische Weiterentwicklungen geführt hat, wird sich kaum jemand vor Augen führen, der zum Beispiel den Wasserhahn aufdreht oder den Mülleimer entleert.
Anlass zu einem Rückblick bietet das Jubiläum der Stadtwerke Meran, dem wir hier besondere Aufmerksamkeit widmen.
90 Jahre Stadtwerke Meran
Ihren Anfang haben die Stadtwerke im Jahr 1928. Am 1. März desselben Jahres werden die „Gaswerke“ für die Produktion und Verteilung von Gas als Gemeindebetrieb gegründet. In den Werken in der E.-Toti-Straße wird das Gas in eigenen Öfen durch Erhitzen von Kohle gewonnen, danach gereinigt und in Gasometern gesammelt. Unterirdische Leitungen verteilen es anschließend in der ganzen Stadt.
Anfang 1973 wird die Verteilung von Stadtgas umgestellt und man geht vom Gas als Destillationsprodukt des Kohlengases auf den Vertrieb von Propangas (Mischung aus Propan und Luft) über. Dadurch können giftige Abfallstoffe bei der Produktion vermieden werden.
Drei Jahre später kommt Methangas, auch Erdgas genannt, als Ersatz für das bisher verwendete Propangas zum Einsatz. Es beginnt die Verteilung von Erdgas, welches mit Tankwagen nach Meran transportiert wird. Die Einspeisung in das Verteilernetz erfolgt durch die Speicheranlage in der E.-Toti-Straße.
Das Unternehmen übernimmt mit Beschluss des Stadtrats vom 28. Juli 1977, Nr. 32 den Stadtreinigungsdienst, der vorher von der Gesellschaft „S.U.T.A. GmbH“ verwaltet wurde. Somit kümmern sich die Stadtwerke nun um die Hausmüllabfuhr und die Straßenreinigung.
Im Dezember 1981 verlegt man die Speicheranlage von der E.-Toti-Straße an den früheren Güterbahnhof Untermais. 1989 wird für das Gasnetz eine neue Druckreduzier- und Mess-Station an der Nationalstraße (bei der Kläranlage) in Betrieb genommen; diese wird direkt von der neuen Erdgasleitung Bozen – Meran gespeist und ist auch heute noch im Betrieb.
In den folgenden Jahren ändert sich die Firmenbezeichnung und Betriebsform mehrmals.
Die Stadtwerke erhalten 1998 die Trinkwasserversorgung als zusätzlichen Dienst und sind für die Trinkwasserbeschaffung und für die gesamte Instandhaltung des Netzes und der Anlagen zuständig.
Im Jänner 2001 wird aus dem Sonderbetrieb der Gemeinde eine Aktiengesellschaft und sie übernimmt die heutige Firmenbezeichnung: Stadtwerke Meran AG.
Ein Jahr später übernehmen sie auch den Schneeräumungsdienst und den Dienst für Abwasserentsorgung. Der Gemeinderat von Meran beschließt – im Rahmen der Neuordnung der öffentlichen Energieversorgungsdienste zwischen den Gemeinden und auf Landesebene – die Verlegung des Gasversorgungsdienstes von der Stadtwerke Meran AG auf die Etschwerke AG mit dem 1. Januar 2004. Das Unternehmen wird im Juli 2008 in einen „In-House-Betrieb" der Gemeinde umgewandelt, mit direkter Beauftragung der Dienste und Kontrolle seitens des Eigentümers Gemeinde Meran. 2017 übernehmen die Stadtwerke den Dienst der öffentlichen Beleuchtung.