Frischluft für die Lunge statt Atemnot
Im Sommer 2022 von Stiftung St. Elisabeth
Wussten Sie, dass Raucherbronchitis und Raucheremphysem die dritthäufigsten Todesursachen sind? In der Fachsprache werden diese beiden Krankheitsbilder als COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease = chronisch obstruktive Lungenerkrankung) bezeichnet. Für betroffene Menschen bedeutet dies, dass die Atemluft anfangs schleichend, dann immer deutlicher knapper wird.
Chronische Bronchitis
Bei der chronischen Bronchitis führt der Zigarettenrauch mit seinen dutzenden Schadstoffen einerseits zu einer Zerstörung der Flimmerhärchen der Bronchien, sodass Schleim nicht mehr problemlos abtransportiert wird. Andererseits entzünden sich die Bronchien über einen langen Zeitraum und produzieren dadurch vermehrt Schleim. Dieser sammelt sich in den Bronchien und kann die chronische Entzündung der Schleimhaut verstärken und Wegbereiter von Infektionen sein, da sich Bakterien leichter einnisten. In der Folge verkrampfen die Muskeln der Bronchienwände und verengen die Atemwege zusätzlich. So wird der Raum für die Atemluft immer kleiner.
Lungenemphsyem
Beim Lungenemphysem hingegen zerstören die Schadstoffe des Rauchs die kleinsten Lungenbläschen, die entzündlichen Abwehrenzyme zersetzen die elastischen Fasern der kleinsten Bronchiolen, sodass diese kollabieren und Atemluft in der Lunge gefangen bleibt. Die Lunge überbläht, die Sauerstoffaufnahme wird schlechter.
Die schlechte Nachricht
Die schlechte Nachricht ist, dass COPD als nicht heilbar gilt und fortschreitet, die Schäden an der Lunge sind irreversibel.
Die gute Nachricht
Die gute Nachricht lautet: Es ist möglich, die Symptome zu lindern, die Entzündung abklingen zu lassen und das Fortschreiten zu bremsen. „Die erste und wichtigste Maßnahme ist, mit dem Rauchen aufzuhören“, appelliert Dr. Andreas Marseiler, Facharzt für Pneumologie in der Martinsbrunn ParkClinic in Meran. „Erstes wichtiges Warnzeichen für eine beginnende COPD ist ständiger Husten mit Auswurf und sollte unbedingt ernst genommen und abgeklärt werden“, setzt Dr. Marseiler fort. Je früher die Behandlung, umso größer sind die Erfolgschancen. Auch gilt es, die anderen Organsysteme zu untersuchen und Begleiterkrankungen an Herz, Knochen und Gefäßen zu erkennen.