Corona Pandemie - bivalente Impfstoffe

Prof. Dr. Christian Wiedermann Institut für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen informiert

19. September 2022

„Die Corona-Pandemie ist nicht vorbei. Impfungen sind auch im Herbst
gefragt“: Prof. Wiedermann informiert über die bivalenten Impfstoffe

 


In den Sommermonaten hat das Interesse am Thema „Corona“ in Südtirol
abgenommen – und das, obwohl die Omikron-Sommerwelle zu vielen
symptomatischen Infektionskrankheiten geführt hat. Prof. Dr. Christian
Wiedermann vom Institut für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen
empfiehlt, die Corona-Risiken nicht auszublenden und die neuen
Impfangebote anzunehmen.
„Laut aktuellen Umfragen sind Personen, die bewusst auf eine Impfung verzichtet
haben (No-Vax), auch künftig an keinem Impfschutz interessiert. Beunruhigender
für mich ist derzeit jedoch, dass die geltenden Impfempfehlungen selbst bei den
relevanten Corona-Risikogruppen nicht mehr ausreichend bekannt sind. Doch die
Pandemie ist noch nicht vorbei“, zeigt sich Prof. Dr. Christian Wiedermann
besorgt. Der Koordinator der Forschungsprojekte am Institut für Allgemeinmedizin
und Public Health Bozen bietet daher einen Überblick über die bivalenten
Impfstoffe, die ab September in Südtirol als Auffrischungsimpfungen zum Einsatz
kommen.
Was sind bivalente Impfstoffe?
 „Bivalent“ bedeutet, dass der Impfstoff eine Reaktion unseres Immunsystems
gegen zwei verschiedene Antigene oder Viren auslöst. Ein Antigen ist ein
Stoff, den unser Organismus als fremd oder verändert wahrnimmt. Antigene
führen zur Bildung von Antikörpern, sie lösen entsprechende Reaktionen in
unseren Immunzellen aus – das führt dann zu einer Immunabwehr des
fremden Stoffes.
 Im Falle des bivalenten Coronavirus-Impfstoffs reagiert die Immunabwehr auf
zwei verschiedene Typen des Virus, darunter eine Omikron-Variante.
Vor welcher Corona-Variante schützen diese neuen Impfstoffe?
Die neuen bivalenten Impfstoffe schützen vor der Omikron-Variante BA.1 und
vor dem in Wuhan/China identifizierten (also „ursprünglichen“) Coronavirus.
 Die bivalenten Impfstoffe, die nun in Südtirol verimpft werden, zielen nach wie
vor auf das Spike-Protein der Viren ab, darunter auch das von der Omikron-
Untervariante BA.1.
Wenn die Hälfte der Menschen durch eine frühere Impfung oder Infektion
gegen eine symptomatische Infektion geschützt ist, so erhöht eine bivalente
Auffrischungsimpfung den Schutz auf 90 Prozent. Eine Auffrischungsdosis
des ursprünglich verabreichten Impfstoffs erreicht im Vergleich dazu einen
86-prozentigen Schutz.
Wer sollte sich jetzt mit einem bivalenten Impfstoff impfen lassen?
Menschen mit eingeschränktem Immunschutz und alle Über-60-Jährigen
weisen das höchste Risiko auf, eine schwere Krankheit nach einer Corona-
Infektion zu entwickeln. Prof. Wiedermann empfiehlt ihnen dringend die
Auffrischungsdosis.
Auf ärztlichen Rat oder auf eigene Entscheidung hin können auch alle
anderen Bürgerinnen und Bürger ab dem 12. Lebensjahr mit der
Auffrischungsdosis geimpft werden. Mit dieser Empfehlung werde in Italien
erstmals ein Rahmen für individuelle Entscheidungen geschaffen, erläutert
Prof. Christian Wiedermann.
Die Omikron-Variante hat spezielle Eigenschaften. Daher empfiehlt Prof.
Wiedermann allen Über-12-Jährigen dringend die erste Auffrischungsdosis,
die bisher nur den initialen Impfzyklus erhalten haben. Das gilt auch für jene
Menschen, die parallel zum ersten Impfzyklus eine Corona-Infektion
durchgemacht haben.
Wer nur zwei initiale Impfungen (oder den Impfstoff von Johnson & Johnson)
erhalten und eine Corona-Infektion durchgemacht hat, sollte trotzdem die
erste Auffrischungsdosis ins Auge fassen, sobald seit der Infektion (Datum
des positiven Tests) 120 Tage vergangen sind.
Personen, deren erste Auffrischungsdosis schon mehr als 90 Tage
zurückliegt, können sich für die zweite Auffrischungsdosis (4. Stich)
vormerken. Prof. Wiedermann empfiehlt das vor allem jenen Bürgerinnen und
Bürgern, deren Risiko für Ansteckung oder schwere Infektionsverläufe erhöht
ist, solchen mit größerer Nähe zu Personen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko
und Schwangeren.
Steht Südtirol eine Corona-Herbstwelle bevor?
Europaweit gehen die meisten Epidemiologen von einer Herbst- und Winterwelle
aus. Selbst leichte Krankheitsverläufe könnten beträchtliche Arbeitsausfälle zur
Folge haben. „Südtirols Institut für Allgemeinmedizin und Public Health hat heuer
schon vor der absehbaren Omikron-Sommerwelle auf die Notwendigkeit von
Auffrischungsimpfungen aufmerksam gemacht“, erinnert Prof. Christian
Wiedermann. Noch könne das Ausmaß einer Herbst- oder Winterwelle in Südtirol
nicht abgeschätzt werden. „Es ist zu hoffen, dass sich Italien für eine neue
Impfkampagne entscheidet – und damit auch Südtirol. Eine solche Kampagne sollte
sich auf eine Auffrischung der Informationen über die Vorteile der Schutzimpfungenkonzentrieren. Gerade der Mangel an Wissen seitens vieler Bürgerinnen und
Bürger ist nach wie vor der ausschlaggebende Grund für zögerliches Impfverhalten.
Ohne Erhöhung des ,Corona-Risikobewusstseins’ wird uns die Pandemie in Form
weiterer Wellen noch länger erhalten bleiben“, gibt Prof. Christian Wiedermann zu
bedenken.

 


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