Palais Mamming Museum – Meran

03. Juli 2020

Seit der letzten Maiwoche dieses Jahres ist das Palais Mamming Museum am oberen Meraner Pfarrplatz für die Öffentlichkeit zugänglich.

Das Meraner Museum beherbergt Funde und Kunstwerke aus der Umgebung Merans, dann aber auch solche aus dem ganzen Gebiet der alten Grafschaft Tirol bzw. der westlichen Landeshälfte: Tonscherben und Arbeitsgeräte aus der Urgeschichte, Skulpturen, Gemälde, Münzen, Kleider, Fotografien, Landkarten, Keramik, Krippen sowie Kuriositäten aus der Geschichte Merans.

Das Palais Mamming Museum gibt also Einblick in die bodenständige Tradition der Stadt Meran und deren weiterer Umgebung. Es birgt aber auch Kunstgegenstände und Sehenswürdigkeiten, die als einmalige Seltenheiten bezeichnet werden können, wie z.B. die Menhire von Algund, die Schreibmaschine Peter Mitterhofers, das Hirschhorn mit der rätischen Inschrift, die Totenmaske Napoleons, einige Bilder des Malers Leo Putz und mehrere andere Unikate, die als Highlights des Museums gelten können.

Zwei Stockwerke des Museums beherbergen eine Dauerausstellung, welche die verschiedenen Themen der Geschichte Merans und seiner Umgebung beleuchten und anschaulich werden lassen.

Zusätzlich wird bis zum 18. September im Dachraum des 3. Stockwerkes die Kunstausstellung „Tracks“ der Künstlerin Petra Polli gezeigt, die von der Kunsthalle West organisiert wurde: Im Zentrum stehen Pflanzen- und Waldmotive, welche die unberührte Natur vor Augen führen.

Der Ausstellungsraum im Parterre beherbergt hingegen – aus aktuellem Anlass – eine Sonderausstellung zum Thema „1920 – Vaterland Österreich – Siamo in Italia!“. Diese versucht ein Panorama des Jahres 1920 nachzuzeichnen, das von Lebensmittelknappheit, politischer Ungewissheit und zaghaften Versuchen eines wirtschaftlich-kulturellen Neuanfanges gekennzeichnet war: Letzterer wird in der Ausstellung veranschaulicht durch Fotos aus der Sammlung Ellmenreich, Veranstaltungsplakate etwa des Kurhauses und nicht zuletzt durch Kunst und Portraits der in dieser Zeit lebenden Künstler. In diesem Rahmen wird auch auf den längeren Aufenthalt des böhmisch-deutschen Schriftstellers Franz Kafka in Meran hingewiesen, der – ebenso wie die politische Annexion Südtirols – auf das Jahr 1920 fällt.

Die Dauerausstellung, die Kunstausstellung im Dachraum und die Schauräume des Palais Mamming Museums mit Kunst- und aktuellen Ausstellungen machen das Museum zu einem kulturellen Kleinod der Meraner Altstadt, das sowohl die einheimische Bevölkerung als auch die Touristen anspricht.

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