Kläranlage in Sinich: Grüne fordern Transparenz über Ausbau

10. Januar 2023

 

Die Kapazitäten der Kläranlage in Sinich sollen wesentlich ausgebaut werden, da die Anlage insbesondere in den Sommermonaten an ihre Grenzen stößt. „Wir fordern von SVP, Civica und Alleanza eine Debatte im Gemeinderat über das Projekt, auch um eine bestmögliche Beteiligung bei der Umweltverträglichkeitsprüfung zu gewährleisten“, so Andrea Rossi und Florian Mayr von den Meraner Grünen.

Die Gemeinde Meran hält 8,75 Prozent an der Eco Center AG. Die Eco Center AG hat nun ein „Projekt für die Errichtung einer anaeroben Hochlast-Anlage für die Behandlung der Industrieabwässer in der Kläranlage von Meran“ bei der Landesagentur für Umwelt- und Klimaschutz eingereicht. Am 7. Dezember 2022 wurden die Unterlagen auf der Website der Agentur veröffentlicht und damit das Verfahren für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingeleitet. Innerhalb von 60 Tagen, also bis zum 5. Februar 2023, können die Meranerinnen und Meraner ihre Stellungnahme zum Projekt beim Amt für Umweltverträglichkeitsprüfungen abgeben.

„Die Meraner Stadtregierung hat es bisher unterlassen, die Bürger*innen über die Erweiterung der Kläranlage und über die Möglichkeit zu informieren, sich in dieses Verfahren mit einer Stellungnahme einzubringen“, bedauert Florian Mayr. Obwohl die Gemeinde Meran Miteigentümerin der Eco Center AG ist und obwohl die Gemeinde bereits im August 2022 eine Bescheinigung zur Flächenwidmung ausgestellt hat und spätestens seitdem über die Erhöhung der Kapazitäten der Kläranlage informiert ist. Die Meraner Grünen fordern daher SVP, Civica und Alleanza auf, das Projekt im Gemeinderat im Detail zu erläutern und zwar noch bevor die Frist für Stellungnahmen für die Bevölkerung endet.

Das Projekt sieht den Bau einer anaeroben Anlage für die Behandlung der Industrieabwässer vor. Im Umweltbericht wird neben der Notwendigkeit für wichtige Unternehmen im Raum Meran unter den Vorteilen unter anderem genannt: Es „wird einen erheblichen Spielraum der Leistungsfähigkeit für die demografische und touristische Entwicklung freisetzen“.Angeführt wird außerdem, dass „eine erhebliche Biogasmenge für die Erzeugung von Strom“ gewonnen wird. Wer den Strom zu welchem Preis nutzen soll, bleibt offen. Nicht weiter genannt werden die Auswirkungen der neuen Anlage auf den hohen Grundwasserspiegel im Stadtviertel Sinich, obwohl der Zubau größtenteils unterirdisch erfolgt.

Die Sitzung des Gemeinderats zur Kläranlage ist öffentlich und kann auch über Youtube mitverfolgt werden. „Da nur die Gewählten Fragen stellen können, nimmt die Grüne Fraktion Fragen aus der Bevölkerung per Mail entgegen ([email protected]) und wird diese stellvertretend im Gemeinderat der Stadtregierung und den Vertreter*innen der Eco Center AG stellen“, so Andrea Rossi. Die Grünen kündigen außerdem in Sinich eine Sprechstunde der Gemeinderatsfraktion an.

Die Unterlagen zum Projekt gibt es hier:https://umwelt.provinz.bz.it/umweltpruefungen/uvp-sup-screening-ippc-aktuelle-veroeffentlichungen.asp

 


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