Wie viele „Steinpilz“-Arten gibt es? (2)
Der Bronze-Röhrling oder Schwarzhütige Steinpilz bildet große, kompakte Fruchtkörper mit halbkugeligem bis polsterförmigem, 100 bis 200 mm, in Ausnahmefällen bis 250 mm breitem Hut. Die Hutoberfläche ist kaffee-, dunkel- bis bronzebraun, bisweilen fast schwarz mit gelblichen Flecken. Der Stiel gleicht in der Farbe dem Hut, er ist lediglich etwas blasser dunkel- bis lederbraun. Im oberen Teil ist er von einem sehr feinen, weiß bis hellbräunlichen Netz bedeckt. Die Röhren sind jung weißlich und verfärben sich im Alter cremefarben bis gelbgrün.
Der Bronzeröhrling ist ein typisch mediterraner Pilz, der aber auch bei uns in thermophilen Laubwäldern mit Eichen und Buchen wächst (z.B. im Unterland, aber auch an den Südhängen des unteren und mittleren Vinschgaus). Seine Wachstumsperiode geht bei uns in Südtirol von Ende Juni/Anfang Juli bis September.
Der Kiefern-Steinpilz hat einen Hut mit einem Durchmesser von 60 bis 150 mm, in Ausnahmefällen bis 200 mm, der jung halbkugelig, später konvex bis polsterförmig ist. Seine Oberfläche ist matt, runzelig-höckerig, dunkel rotbraun, gegen den Rand hin etwas heller. Die Röhren sind jung weißlich bis cremefarben, dann gelbbräunlich mit Olivtönen. Die Stieloberfläche ist fleckig rötlich braun und mit einem Netz überzogen, welches an der Spitze weiß ist und gegen die Basis zunehmend dunkel wird. Die Stielbasis ist heller bis weißlich.
Er wächst, wie sein Name bereits besagt, unter Kiefern, aber manchmal auch unter anderen Nadelbäumen. Er liebt die große Hitze nicht und gedeiht demzufolge vorwiegend im Frühsommer (Juni) und im Herbst (September/Oktober).
Wie so oft in der Welt der Pilze gibt es auch hier einen unangenehmen Doppelgänger, den Gallenröhrling (Tilopilus felleus). Der Hut des Gallenröhrlings weist einen Durchmesser von 50 bis 150 mm auf, welcher jung halbkugelig, später konvex und am Ende abgeflacht ist. Die Huthaut ist feinfilzig, im feuchten Zustand etwas schmierig. Ihre Farbe variiert von hellbraun bis ockerbraun oder rötlich-braun. Der Stiel weist dieselben Farbtöne wie der Hut auf, lediglich etwas heller, gelblicher im oberen Bereich und weißlich an der Basis. Er ist gänzlich mit einem braunen, sehr weitmaschigen Netz überdeckt. Die Röhrenmündungen des Gallenröhrlings sind größer als jene der anderen „Steinpilz“-Arten, jung weißlich und im Alter schmutzig rosarot.
Aus diesen Beschreibungen lässt sich erkennen, dass der Hut, bzw. die Farbe des Hutes ein nicht immer verlässliches Merkmal bei der Bestimmung der „Steinpilze“ ist. Die Hutfarbe ist innerhalb einer Art oft sehr unterschiedlich und grenzt somit selten die Art ab. Der Stiel liefert hier schon brauchbarere Informationen: Ist er rotbraun und mit einem hellen Netz überzogen, so handelt es sich um den Kiefern-Steinpilz; ist er bräunlich, etwas blasser als der Hut und mit einem hellen Netz überzogen, so handelt es sich höchstwahrscheinlich um den Bronze-Röhrling. Die Erscheinungszeit und das Umfeld geben dann die letzte Bestätigung.