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  3. Wie es Italien gelang, die Sandplatz-WM zu boykottieren
Lesezeit: 2 min

Wie es Italien gelang, die Sandplatz-WM zu boykottieren

Im Herbst 2022 von Robert Asam


Manchmal ist es schwer, an das Gute im Menschen zu glauben. Immer wenn ich es versuche, erscheint mir Gianni Infantino, und dann sind sämtliche Bemühungen für die Katz‘. Das kann auch an den Qualifikationen liegen, die verlangt werden, wenn man sich für den Posten eines FIFA-Präsidenten bewerben will. Meine Erinnerung geht zurück bis Joao Havelange, einen Rechtsanwalt aus Brasilien, der über eine Schmiergeldaffäre stolperte. Dann kam Sepp Blatter (Schweiz), dem fast sein ganzer Vorstand abhandenkam, weil nachgewiesene Bestechung halt dummerweise mit Gefängnis bestraft wird. Issa Hayatou (Kamerun) hatte als Übergangspräsident zu wenig Zeit zum Stolpern, dann kam schon Infantino, wieder ein Schweizer. Das Land scheint ein Überangebot an Kandidaten zu haben, die für das höchste FIFA-Amt prädestiniert sind. Das neutrale Herzstück Europas war doch einmal Synonym für Qualität. Schweizeruhren, Schweizermesser, Schweizerkäse! Und jetzt fast nur noch Schweizer FIFA-Präsidenten. Nirgendwo war unser Schwarzgeld sicherer als in einer Bank in Zürich. Können wir die Sicherheit des Papstes noch der Schweizer Garde anvertrauen? Wird die nächste Fußball-WM im Vatikan stattfinden, weil es Gianni in Katar zu heiß wird? Will er in den Petersdom übersiedeln und Papst werden? Sie lachen, aber im Sport wimmelt es vor Päps­ten. Südtirol hatte sogar einen „Handballpapst“. Warum also kein Fußballpapst? Gianni der Erste bringt sich schon in Stellung. Als eine Art Reserve-Franziskus hat er die Welt zum Frieden aufgerufen. Russen und Ukrainer sollen wenigstens während der Fußball-WM mit der Ballerei aufhören. Dass den Ukrainern die WM am Arsch vorbeigeht, liegt auf der Hand. Wer keinen Strom hat, kann auch nicht fernsehen. Seit zwölf Jahren ist bekannt, dass die WM in Katar stattfindet. Wir hätten genug Zeit gehabt, uns darüber aufzuregen. Damals, als die Welt noch in Ordnung war und das Gas aus Russland kam. Die Fernsehanstalten hätten Ersatzprogramme vorbereiten können, Wiederholungen der schönsten Rosamunde Pilcher-Filme zum Beispiel. Jetzt, 5 nach 12, sind wir plötzlich alle kritische Fußballkonsumenten und empören uns, weil sich die Scheichs noch Sklaven halten. So gesehen ist Italien die einzige der großen Fußballnationen, die Charakter hat. Respekt! Die „Azzurri“ bleiben zuhause und boykottieren diese Sandplatz-WM. Es war gar nicht schwer: Zwei verschossene Elfmeter gegen die Schweiz (schon wieder die Schweiz!) und ein 0 zu 1 gegen Nordmazedonien genügten. Übrigens, die Schweiz ist in Katar dabei. Ob das mit der Neutralität vereinbar ist? Das schau ich mir an! Die nächsten drei Wochen bitte nicht stören.

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Ausgabe 22/2022
Meraner Stadtanzeiger 22/2022
Do, 24. Nov 2022

  • Editorial 22/2022
  • Demokratieverständnis und Stillstand
  • Zukunft heute gestalten
  • Wer warten kann, hat mehr von der Zeit
  • Wie es Italien gelang, die Sandplatz-WM zu boykottieren
  • Lidfehlstellungen im Alter
  • Kaufvorvertrag – Verpflichtung aber auch Schutz

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