Klosterarbeiten haben lange Tradition
Im Winter 2014 von Waltraud Holzner
Schon aus dem späten Mittelalter sind derartige Erzeugnisse bekannt. Der Begriff „Klosterarbeiten“ stammt aus dem 19. Jh. Die Gold- und Silberdrahtarbeiten wurden fast ausschließlich in Klöstern von Nonnen, aber auch Mönchen hergestellt.
Trotz Säkularisation am Beginn des 19.Jh., die die Vernichtung vieler Klosterarbeiten zur Folge hatte, sind viele Zeugnisse dieser traditionsreichen Volkskunst gerettet worden und erhalten geblieben.
Jetzt werden neue Klosterarbeiten nach alten Traditionen und Techniken angefertigt.
In Südtirol sind es die „Freunde der Klosterarbeiten“, die in gelegentlichen Ausstellungen ihre beachtenswerten Werke präsentieren.
Immer steht ein religiöses Thema im Mittelpunkt
Da gibt es Blumen- und Ornamentenschmuck für die Kirchenausstattung und für Devotionalien, zum Beispiel die aus Silber- oder Buntblech gefertigten Altarsträuße, die auch „ Maien“ genannt werden. Heiligenbilder werden kunstvoll verziert und Reliquien werden reich geschmückt in Glasschreinen zur Schau gestellt. Sehr gefragt sind Kerzen, Wachsstöcke, Kränze und Kronen für Taufe, Firmung, Kommunion, Hochzeit, Priesterweihe und Gelübde.
Eine Besonderheit sind die „Fatschenkindeln“ aus Holz oder Wachs, seltener aus Ton oder Porzellan. Sie wurden ursprünglich den Novizinnen beim Eintritt ins Kloster geschenkt. Das Jesuskind sollte als Ersatz eigener Kinder dienen und die ganze Liebe der Nonne besitzen.
Diese Fatschenkindeln werden kostbar gekleidet und geschmückt und dann auf samtene oder seidene Kissen gelegt. Manche werden auch, ausgestattet mit Blumenschmuck aus Gold und Edelsteinen, in Glasvitrinen untergebracht.