Lokale Kreisläufe unterstützen
Bezirksversammlung des hds Meran/Burggrafenamt
„Gerade in diesen schwierigeren Zeiten müssen wir vermehrt unsere Verkaufspunkte stärken: dazu gehören mehr Service für die Kunden, mehr Produktqualität und bestens geschultes Verkaufspersonal“, betonte Johann Unterthurner, Bezirkspräsident des Handels- und Dienstleistungsverbandes Südtirol, bei der diesjährigen Bezirksversammlung des hds Meran/Burggrafenamt, die vor kurzem in der Firma Inderst GmbH in Marling stattfand. Rund 100 Wirtschaftstreibende sowie zahlreiche Gemeindevertreter aus dem gesamten Bezirk haben daran teilgenommen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen u.a. die Themen Liberalisierung der Öffnungszeiten, die Aufwertung der Orte durch den Handel sowie die Trends im Handels- und Dienstleistungsbereich.
„Die von Rom diktierten Liberalisierungen im Handel sind ein Angriff auf unsere Autonomie“, unterstrich Johann Unterthurner. Die Raumordnung sei primäre Kompetenz des Landes, diese gelte es zu verteidigen. Er kritisierte auch die zunehmenden bürokratischen Auflagen für die Unternehmer, die die tägliche Arbeit im Betrieb erschweren würden. Was die Stadt Meran anbelangt, so sollten die geplanten Verkehrslösungen, inklusive Kavernengarage, optimiert und die einmalige Einkaufsstadt mehr und gezielter beworben werden. hds-Präsident Walter Amort informierte, dass die Liberalisierung des Handels in den Gewerbegebieten vorerst abgewendet werden konnte. „Allerdings wird es sehr schwierig sein, das derzeitige Einzelhandelsverbot aufrecht zu halten“, so Amort. Es gäbe schon ein Element, um hier Einhalt zu gebieten: die Umweltbelastung durch den Verkehr. Dieser Punkt gelte es in zukünftige Bestimmungen miteinzubeziehen.
hds-Direktor Dieter Steger stellte einige große Trends im Handels- und Dienstleistungsbereich vor und die damit verbundenen Chancen für Südtirols Klein- und Familienbetriebe. „Ein großer Trend sind die lokalen Kreisläufe und die Nachhaltigkeit. Diese sorgen für einen starken Wirtschaftsstandort, für Wohlstand, Lebensqualität und gesicherte Arbeitsplätze vor Ort. Angetrieben werden diese Kreisläufe in erster Linie von den vielen Familienbetrieben. Diese gilt es zu unterstützen“, forderte Steger. Vertrauen, lokale Produkte, garantierte Qualität und Nähe am Kunden sowie kurze Transportwege würden dabei eine große Rolle spielen und für Kunden immer wichtiger werden.
Gastreferent Klaus Egger, Kommunikationsexperte und Inhaber eines Familienbetriebes, hielt den Vortrag „Zurück zum Ursprung – Kennen Sie Ihr Produkt, Ihre Dienstleistung?“. Er unterstrich, dass Erfolg in einem Betrieb bis zu einem gewissen Punkt planbar sei, wenn man den eigenen Ursprung kenne. Wichtige Voraussetzung dafür seien die Vision, das Leitbild, die Ziele und die Strategie in einem Unternehmen.