Zwei Jahre Bauernmarkt Obermais
Die neue Ernte wird mit einem Umtrunk gefeiert
Im Frühling 2013 von Helmuth Tschigg
„Wir werden gut akzeptiert und fühlen uns hier wohl. Anfangs war natürlich weniger los, aber jetzt hat es sich eingependelt“, sagt der Obmann des Obermaiser Bauernmarktes, der Imker Georg Eller. Am 3. April feiert der Bauernmarkt am Brunnenplatz sein zweijähriges Bestehen mit einem Umtrunk. Dass die Bemühungen um einen Bauernmarkt in Untermais nicht gefruchtet haben, das tue ihm leid, fügt Eller hinzu. Die Bauern, die hier ihre Produkte anbieten, sind alle mit dem Standplatz zufrieden: Josef Mair ist Bauer in Jenesien und ist wöchentlich dabei. Für ihn zahlt es sich aus. „Mit der MeBo geht das relativ gut. Wir produzieren auf 1.180 m Meereshöhe auf einer Fläche von 4 ha Gemüse, das sind große Mengen, die wir an die Kunden bringen müssen. Die Gelbrüben überwintere ich in einem kühlen ehemaligen Schweinestall, die 'Kobis' in einem trockenen Keller. Eine Besonderheit sind meine Pastinaken, ein uraltes Gemüse, das ähnlich wie Karotten oder Rüben schmeckt. Die Eier, die ich hier habe, kommen von 45 Freilandhühnern und das Sauerkraut habe ich selbst eingestampft. Natürlich hilft mir bei allem, besonders bei den Märkten, meine Frau Tona. Im Sommer sind auch unsere vier Buben im Einsatz, die jetzt studieren. Also insgesamt bin ich mit diesem Standplatz gut zufrieden.“
Sandra Steck aus Partschins ist mit ihren 22 Jahren hier die Jüngste. Sie bietet selbstgemachte Handarbeiten an. Aus Filz, Wolle oder Stoff, gehäkelt oder gestrickt, genäht oder gebunden, eine auserlesene Vielfalt an schönen Geschenken für liebe Menschen oder sich selbst. Sogar Marmeladen und Säfte gehören zum Handgemachten. „Das ist das alles nur ein Hobby, das ich ganz einfach nur gerne mache“, sagt sie bescheiden, weil sie ja auch noch eine Haupttätigkeit hat.
Annelies Schwabl kommt vom Kofelhof in St. Felix. „Wir haben einen Kräuteranbau nach biologischen Richtlinien. Das Besondere daran ist, dass wir vom Saatgut bis zur Ernte und zu den Etiketten auf der Verpackung alles selbst machen. 500 m² groß ist die Anbaufläche. Dann haben wir eine große Freifläche für unsere 50 Hennen, womit wir Bioeier erzeugen können. Ich gehe mit diesen natürlichen Produkten auf verschiedene Märkte, weil ich das gerne mache, aber hauptberuflich bin ich Sozialbetreuerin.“
„Wenin & Gasser“ vom Marklhof in Tisens bewirtschaften einen kleineren Hof, wo Schweine und Rinder gemästet werden. „Würste, Speck und geräuchertes Rindfleisch produzieren wir selbst. Auch Brot aus selbst angebautem Getreide backen wir zusammen mit meinem Bruder. Das Getreide wird auf 1.000 m Meereshöhe, auf den Bergwiesen angebaut. Es bedarf keiner chemischen Behandlung, weil in diesen Höhen der Mehltau und andere Schadpilze durch die windige Lage nicht vorkommen.“