Wenn … die Bestimmung der Staatsbürger dazu erfordert wird, um zu beschließen, ob Krieg sein soll, oder nicht, so ist nichts natürlicher, als dass, sie alle Drangsale des Krieges über sich selbst beschließen müssten, … sie sich sehr bedenken werden, ein so schlimmes Spiel anzufangen. Die Sätze stehen in Immanuel Kants „philosophischem Entwurf“ mit dem Titel „Zum ewigen Frieden“ aus dem Jahr 1795, neun Jahre vor seinem Tod in Königsberg. Es war ein Jahr tiefgreifender politischer...

Jahrhundertelang hatten Passeirer Holzknechte das von den Stadtbewohnern benötigte Brennholz auf der Passer nach Meran getriftet, bis man ihnen um 1890 die Holzlände im Uferbereich der Stadt, die zur internationalen Kurstadt aufgeblüht war, nicht weiter duldete. Daraufhin errichteten die Trifter einen neuen Ländplatz weit hinten in der Lazag auf Maiser Seite nahe beim Ofenbauer. In Ermangelung einer ausgebauten Fahrstraße war vor allem die Trift der rund ein Meter langen Holzprügel auf der im Frühjahr durch die...

Zugegeben, um die Heiligen ist es leiser geworden. Sie haben sich in die Nischen der Kirchen zurückgezogen und bis zu den nächsten Katastrophenzeiten genießen sie, da von ihnen keine allzu großen Anstrengungen verlangt werden, die himmlische Herrlichkeit. Heute verlassen sich die meisten Menschen auf die Hilfsmittel der modernen Wissenschaft, aber noch bis vor wenigen Jahrzehnten war in Südtirol für alle körperlichen, seelischen und wirtschaftlichen Probleme ein bestimmter Heiliger zuständig, der bei Bedarf...

Wirtshausschilder sind kulturgeschichtliche und kunsthandwerkliche Zeugnisse vergangener Zeiten, die nicht bloß Gasthäuser schmücken, sondern Gassen und Straßenzüge mitprägen. Ein bekanntes Beispiel bietet die Getreidegasse in Salzburg. Dort zeigt sich deutlich, dass die Schilder nicht nur die Gasthäuser kennzeichneten, sondern Reklametafeln der Herbergen, Händler, Handwerker, der öffentlichen Schreiber und religiöser Bruderschaften waren. Meist war ein Gegenstand abgebildet, der von jedermann verstanden...

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Am 20. August 2021 jährt sich zum 100. Mal der Todestag des in Obermais verstorbenen Sanitätsrats Dr. Bernhard Mazegger. Er wurde 84 Jahre alt und war der Sohn des Dichters und Arztes Bernhard Mazegger, der Ältere, an den eine Gedenktafel erinnert, die an der Fassade der Residence Villa Maria, Georgenstraße/Ecke Virgilstraße angebracht ist und vom Heimatpflegeverein Obermais gestiftet wurde. Bernhard Mazegger junior wurde am 2. Juli 1837 in Innsbruck geboren und besuchte dort das Gymnasium. Das Doktorat für Medizin erwarb...

„Sta Viator & Lege.“ Mit diesem Zuruf beginnt die lateinische Grabinschrift auf einer gut erhaltenen, doch kaum beachteten Grabplatte aus weißem Marmor, die beim Sieglerbrunnen in Untermais an der Außenmauer des heutigen Urnenfriedhofs hängt. Sie erinnert an das Adelsgeschlecht der Freiherren von Priami, einst Besitzer von Schloss Rottenstein in Obermais. Der Text lautet vollinhaltlich in deutscher Übersetzung: „Steh still, Wanderer, und lies! Hier ruht der alte Priamus, ein Mann, der für die Seinen, die...

In der Alpenzeitung vom 3. Mai 1941 wird an eine Meraner Persönlichkeit erinnert, die weit über die Grenzen Tirols hinaus bekannt war. Anlässlich des nunmehrigen 100. Todestages von Josef Leiter wird dieser Bericht nochmals aufgegriffen. Getreu der Zeit finden sich darin gar manche Italianismen. […] Am 21. Jänner des Jahres 1921 […] verschied nach längerem Leiden der wohl im ganzen Lande und weit darüber hinaus bekannte und beliebte große Meister der Zither und Zitherlehrer Josef Leiter im hohen Alter von...

Wer hätte das gedacht? Als vor 150 Jahren der Bienenzüchter-Verein Mais-Meran aus der Taufe gehoben wurde, war dies der erste Verein auf Imkerbasis im Kronland Tirol und einer der ersten im gesamten Habsburger Reich. Das Verdienst liegt, wie so oft in der Imkerei der Vergangenheit, bei einem geistlichen Herrn. Es war der Zisterzienserpater Bernard Wilhelm, Pfarrer in Mais, der die Initiative ergriff. Im Gründungsjahr zählte dieser Verein bereits 320 Mitglieder mit 1.700 Bienenvölkern, also mehr Mitglieder (allerdings weniger...

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Fürst! Was Sie sind, sind Sie durch Zufall und Geburt. Was ich bin, bin ich durch mich! Dieser Satz aus einem Brief Beethovens aus dem Jahr 1802 an den Freund und Förderer Fürst Lichnowsky ist ein beredter Hinweis auf Beethovens Bewusstsein als Künstler und Mensch in einer Zeit, in der am Anfang des 19. Jahrhunderts Musiker und Künstler allgemein sich von den Fesseln und der Protektion der adeligen Welt loszulösen begannen. Gleichermaßen ist der Satz symptomatisch für eine mögliche Erkundung dieser...

Andreas-Hofer-Denkmal Die Idee eines Denkmals tauchte in den 1890er-Jahren auf, doch für den Standort Segenbühel reichte der Betrag, den ein Denkmalfond bis 1909 gesammelt hatte, angesichts der Geldforderungen der Gemeinde Tirol nicht aus. Nach einer großzügigen Spende des Kaisers und unter der Schutzherrschaft des Thronfolgers entschloss sich das Denkmalkomitee 1914 für den Standort gegenüber dem Bahnhof. Nach letzten vergeblichen Verhandlungen mit Dorf Tirol wurden die Arbeiten an Steinmetz, Baufirma, für den...