Editorial 01/2025
Für die Südtiroler Wirtschaft sind im neuen Jahr, laut Aussage vom Chefredakteur der Südtiroler Wirtschaftszeitung, Christian Pfeifer, drei Stichworte entscheidend: Wachsamkeit, um auf schnelle Veränderungen zu reagieren, Kooperation zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie Zuversicht, um trotz Unsicherheiten optimistisch in die Zukunft zu blicken.
Wir haben Thomas Egger, Obmann des Milchhofes Meran, für diese erste Ausgabe im neuen Jahr um ein Interview gebeten. Mit über 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zählt der Milchhof Meran zu den wichtigsten Arbeitgebern... weiterlesen
Titelthema
Milchhof Meran
Ein Mehrwert für unsere Gesellschaft
Der Milchhof Meran wurde im Dezember 1954 mit dem Ziel gegründet, Produkte von höchster Qualität und hohem Innovationsgrad aus der täglich frisch gesammelten Milch der umliegenden Bergbauernhöfe zu produzieren. Im Laufe der Jahre ist die Genossenschaft stets gewachsen und zählt heute 530 Bergbauernfamilien, die seit Generationen ihre Höfe bewirtschaften und damit unsere einzigartige Kulturlandschaft bis heute bewahren. Sie sind das Rückgrat der Genossenschaft und tragen zur hohen Qualität und Authentizität der Produkte bei. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Mitgliedern kann der Milchhof sicherstellen, dass die Milchproduktion nachhaltig und im Einklang mit den traditionellen Werten unserer Region erfolgt. Höchster Qualitätsanspruch und wichtiger Arbeitgeber Jährlich werden über 30 Millionen Liter Milch aus den nahegelegenen Orten und Talschaften rund um Meran, wie dem Passeiertal, Schnalstal, Ultental, Mölten, Vöran sowie Schenna und Hafling, zu hochwertigen Produkten verarbeitet. Im Laufe der Jahre hat sich der Milchhof Meran zum Spezialisten in der Joghurtherstellung etabliert und ein breites Angebot an Joghurts geschaffen, um die unterschiedlichen Bedürfnisse seiner Kunden und Verbraucher zu erfüllen. Die Produkte des Milchhofs Meran finden in Südtirol und ganz Italien ihren Weg zu den Verbrauchern. Besonders bekannt ist der Milchhof Meran heute für zwei Produktlinien: Die Linie Meran bietet eine Auswahl an traditionellen Joghurts in verschiedenen... weiterlesen
Der Evangelische Friedhof von Meran
Wie kaum ein anderer Ort verströmt der Evangelische Friedhof am Passerdamm das Flair der vergangenen Größe Merans. Wer da im Schatten ehrwürdiger Bäume zur ewigen Ruhe gebettet wurde, der stellt einen Querschnitt weltläufiger europäischer Geisteskultur dar, die weit über Meran hinausweist und ein bleibendes Denkmal der Toleranz und des Religionsfriedens ist. Angesichts der Gräber bedeutender oder von Geschichte umrankter Persönlichkeiten, die sich auf diesem Friedhof finden, behauptet der Nürnberger Historiker Fritz Zink in der landeskundlichen Zeitschrift Der Schlern (1983, S. 602): Es liegt hier eine einzigartige Stätte, ein Kulturdokument preußisch-deutscher Geschichte im Westen vor, die zu besuchen jedem...
Die Vermögenssteuer auf das Auslandsvermögen
Alle in Italien ansässigen und somit in Italien steuerpflichtigen Personen müssen, ab dem Jahre 2011 eine Vermögenssteuer auf das Auslandsvermögen bezahlen. Die Erklärung und Besteuerung dieses Vermögens erfolgt gleichzeitig mit der Steuererklärung UNICO und zwar in der Übersicht RM. Wer gilt steuerrechtlich als in Italien ansässig und steuerpflichtig? Laut Art. 2 des Einheitstextes für direkte Steuern müssen jene Personen in Italien ihr Welteinkommen erklären, welche für den Großteil des Jahres (mehr als 183 Tage) beim Meldeamt einer Gemeinde Italiens den Wohnsitz gemeldet haben oder gemäß Art. 43 des Z.G.B. ansässig sind. Laut diesem Artikel befindet sich das Domizil einer Person an dem...
Über den Großen Schwarzsee zur Schneeberghütte
Anfahrt : Von St. Leonhard in Passeier mit dem „Timmelbus“ oder mit dem Auto bis nach Moos und auf der Timmelsjochstraße bis zur Timmelsbrücke (kurz vor dem Gasthof „Hochfirst“) am Beginn des Fahrweges zur Timmelsalm, mehrere Parkmöglichkeiten. Höhenunterschied : 760 m bis zum See; insgesamt ca. 900 m bis zur Karlscharte; zwischen See und Karlscharte zusätzlicher Ab- und Anstieg Wegverlauf : Von der Timmelsbrücke (1.749 m) wandern wir auf dem breiten Fahrweg Nr. 30 an der orographisch linken Seite des Timmelsbaches mäßig ansteigend hinauf zur schön gelegenen Timmelsalm (1.979 m, Einkehrmöglichkeit; ab Parkplatz 40 Minuten). Eine Brücke führt uns über den wilden...
Die Lampionblume
Von den etwa 90 Arten der Gattung Physalis werden einige als Obst- und Gemüsepflanzen kultiviert, wenige als Zierpflanzen. Die Blasenkirschen gehören zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Besonders auffallend sind die von einem Fruchtkelch umschlossenen Früchte. Der botanische Name und die deutsche Bezeichnung beziehen sich auf den aufgeblasenen Kelch, der die Frucht umgibt: phỹsa (gr.) = Blase . Die Blasenkirschen sind aufrechte oder niederliegende, mehrjährige, krautige Pflanzen , die meist einem Wurzelgeflecht entspringen und bis etwa 1 m hoch wachsen können. Manche Arten sind in allen Teilen fein behaart. Die glockig-radförmigen Blüten sind weiß oder gelb und mit gelbgrünen oder purpurfarbenen Flecken...
Jänner oder Januar?
„Der Jänner hat viele Mützen auf seinem Kopfe sitzen“, lesen wir im Reimmichl-Kalender, dessen 100-Jahre-Jubiläum heuer ansteht. Den darin abgedruckten Wetterregeln schenken unsere Zeitgenossen gesetzteren Alters besondere Aufmerksamkeit. „Januar muss krachen, soll der Frühling lachen“, lautet ebenda eine Bauernregel. Der Januar hat den Namen vom römischen Gott Janus, dem Gott des Anfangs und des Endes, der Ein- und Ausgänge, der Türen und Tore. Er symbolisiert die Gegensätzlichkeit der Erscheinungen, wie Tag und Nacht, Gut und Böse, Licht und Dunkel, Liebe und Hass. Janus wurde auch als Erfinder des Ackerbaus und der Gesetze verehrt. Haben die alten Römer etwa die in Gesetzen festgeschriebenen...
Von Kohlern rund um den Titschen
Anfahrt : Nach Bozen und auf der Eisackuferstraße bis zum Kreisverkehr, von dem rechts die Straße nach Kohlern und zur nahen Talstation der Seilbahn (267 m, Kampennerweg 4) abzweigt, nach der Unterführung großer Parkplatz; Auffahrt mit der Seilbahn nach Kohlern (1.135 m); Auffahrt auch mit dem Auto möglich. Wegverlauf : Von der Bergstation oder den Parkmöglichkeiten wandern wir hinauf zur Kirche und zu den Gasthöfen Kohlern (Einkehrmöglichkeit bis 05.11., Montag Ruhetag) und Klaushof (Einkehrmöglichkeit bis Ende Oktober) und kurz danach links auf dem Weg Nr. 5 (Hinweis: Titschenwarte/Totes Moos) – alle Abzweigungen unbeachtend lassend – teils auf dem Forstweg, teils auf dem Fußweg durch die Waldhänge...
Über die Ruine Maultasch zum Berg Josl
Anfahrt : Mit dem Zug, Linienbus oder PKW nach Terlan; großer öffentlicher Parkplatz beim Haus des Apfels am südlichen Dorfeingang. Wegverlauf : Vom Parkplatz in Terlan (248 m) gehen wir kurz bis zur Abzweigung der Straße nach Mölten bzw. bis zum Klettergarten. Der alte Schlossweg, auf dem wir bergauf wandern, führt links am Klettergarten vorbei. Nach einer halben Stunde erreichen wir den Eingang zur vorbildlich restaurierten Burgruine Maultasch (328 m), die wir auf mit Geländer gesicherten Treppen besteigen und von der wir einen einmaligen Ausblick genießen. Am Burgtor der Ruine beginnt unser Weg Nr. 3, der uns in Serpentinen und an einem kleinen Tümpel vorbei durch den Laubwald immer höher führt, bis wir auf den Weg...
Die Ridnauner Talrunde
Anfahrt : Mit dem Zug bis Sterzing und mit dem Bus ins Ridnauntal bis zum Hauptort Ridnaun; mit dem Auto von Sterzing über Stange und Mareit hinauf zum Weiler Gasse und kurz durch Wald weiter zum Hauptort, Parkplatz in der Nähe des Geschäftes oder oberhalb am Kulturhaus; etwas tiefer die Dorfkirche und die Schule sowie das Hotel Sonklarhof. Höhenunterschied : gering Wegverlauf : Vom Parkplatz in Ridnaun (1.340 m) gehen wir kurz hinauf zum Kulturhaus. Hier wenden wir uns nach rechts und wandern auf dem ausgeschilderten, gebahnten Erzweg (Hinweise: „Winterwanderweg“ und „Obere Erzstraße“) durch Waldhänge und kleine Lichtungen auf der Südseite des Tales hinein zum Biathlonzentrum und kurz hinunter nach Maiern (1.370...
Über den Geologensteig zur Schlernbödelehütte
Anfahrt : Von Blumau nördlich von Bozen nach Seis, dort rechts ab und hinauf bis zum Hotel Bad Ratzes, unterhalb des Hotels Parkmöglichkeit; auch mit Shuttlebus ab Talstation der Umlaufbahn in Seis. Wegverlauf : Von Bad Ratzes (1.212 m) wandern wir auf dem Weg Nr. 1 durch Wald zuerst leicht und dann stärker ansteigend hinein bis zur Wegteilung. Wir folgen dem Weg Nr. 1 A nach links, überqueren den Frötschbach und steigen auf schmalem Steig und einigen Holztreppen, vorbei an Wasserfällen und Felsabbrüchen, hinauf zur Proßliner Schwaige (1.740 m, Einkehrmöglichkeit; ab Bad Ratzes gut 1 ½ Stunden). Nun wandern wir auf Steig Nr. 1 A hinein zum Frötschbach, jenseits hinauf zum Weg Nr. 1 und auf diesem rechts, in nahezu ebener...
Editorial 04/2022
Der Humor und die Satire haben es in unserer Zeit nicht leicht. Pandemiebedingt war es sowieso alles andere als einfach und zudem werden die Medien und auch die Kultur zunehmend zur ironiefreien Zone. In dieser dürfen nur noch Witze gemacht werden, bei denen niemand etwas zu lachen hat, weil jedes Wort politisch korrekt sein muss. Der Witz jedoch, so lesen wir es zumindest bei Sigmund Freud, dient dazu, das sagen zu können, was man nicht sagen darf. Sicher stellt sich auch die Frage nach den Grenzen, denn Satire kann auch tödlich enden – wenn sie Menschen trifft, für die zwischen Humor, Kritik und Religion unüberwindbare Mauern bestehen. Eines möchte ich jedoch festhalten: der Witz, die Satire, der Spott gehören zum Wesen der Demokratie und sind...
Flurnamen Quellen historischer Forschung
Felderer, Schloss Labers und Althaus bilden das herrschaftliche Ensemble am Abbruchrand zum Naifbach. Nach Cölestin Stampfer kommt schon 1077 bis 1082 ein Ulrich von Laubers vor, sodass Labers der älteste, urkundlich bezeugte Edelsitz in Mais wäre. Das kleine Ruenhaisl (Rainhäusl) ist 1837 von J. Tarneller belegt, befindet sich tatsächlich am steiler werdenden Hang (mda. Ruen ) in Labers oberhalb des Schlosses. Zwischen Linter ( bonum an der Linten ) und dem Valentinkirchl ist der Geländeeinschnitt des Lintertol (Lintertal) mit dem Linterkraiz (Linterkreuz) an der Straße zu erkennen. Der Hof Schwårzplåtter (Schwarzplatter) wiederum ist nach den am Plåtterpîchl...
Flurnamen Quellen historischer Forschung
Die Bedeutung der Namen der Höfe und Fluren ist eine der wichtigsten Quellen historischer Forschung eines Landstrichs. Außerdem stellt die Pflege und Weitergabe des Namenguts für eine Gemeinschaft einen bedeutenden, die Identität stiftenden Faktor dar. Als Quelle dienen die in mündlichen Gesprächen abgefragten Namen (Flurnamensammlung Südtirol, die am Landesarchiv in Bozen einsehbar ist), das Werk „Die Hofnamen im Burggrafenamt und in den angrenzenden Gebieten“ des verdienten Hofnamenforschers Josef Tarneller, sowie das Tiroler Ortsnamenbuch von Karl Finsterwalder (als Schlern-Schriften in drei Bänden erschienen). Abkürzung: mda. (= mundartlich) Anger Die große, mit Apfelanlagen bepflanzte...