Wird die Künstliche Intelligenz unser Leben verändern?
Im Frühling 2024 von Dr. Luis Fuchs
Im Jahre 1996 trat der damalige Schachweltmeister Kasparow gegen den IBM Schachcomputer Deep Blue an. Nach eigenen Worten wollte er „die Ehre der Menschheit“ verteidigen. Der Schachweltmeister erlitt eine Niederlage. Das Scheitern der menschlichen Intelligenz ging als denkwürdiges Ereignis in die Chroniken ein. Dreißig Jahre später hat sich der G7-Gipfel kürzlich in Trient mit der Künstlichen Intelligenz befasst. Die Staats- und Regierungschefs von sieben führenden Industrienationen haben eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, wonach der Einsatz von künstlicher Intelligenz im öffentlichen Sektor den Schutz der Privatsphäre wie auch die Sicherheit persönlicher Daten gewährleisten soll.
Was verstehen wir unter Künstlicher Intelligenz? Genau genommen setzt sie die menschliche Intelligenz voraus, die sich durch die Fähigkeit auszeichnet, komplexe Aufgaben zu lösen. Diese Leistungsfähigkeit wird von der KI perfektioniert. Die Computerzeitschrift Chip erklärt es uns in einfachen Worten: Die KI funktioniert ähnlich wie unser Gehirn; sie verarbeitet Informationen. Ziel der Entwicklung künstlicher Intelligenzen ist es, Maschinen so zu programmieren, dass sie eigenständig arbeiten und selbständig Aufgaben lösen können.
Unlängst sprach der IT-Fachmann Christoph Moar aus Klausen in der Sendung Radio Wohnzimmer der RAI Südtirol über die Wirkungsweise und auch die Grenzen der KI. Der Experte klärt uns auf, wie die KI heute schon ein hilfreiches Instrument zur Bewältigung des täglichen Lebens darstellt und uns in Zukunft ein Stück weiterbringen wird. Die KI könne in kürzester Zeit umfangreiche Texte wie Romane in andere Sprachen übersetzen; sie könne aus wenig Text viel Text schreiben oder von einem umfangreichen Text eine Kurzfassung erstellen. Anderseits könne die KI nichts Neues hervorbringen, z.B. einen authentischen Roman schreiben oder ein Bild à la Ausnahmetalent Picasso malen; sie könne nur wiederkäuen, was sie gelesen oder gesehen hat. Also hätte die Maschine ohne den Menschen gar nichts zu sagen. Wir bräuchten uns keine Angst zu machen, versichert der Fachmann, dass die KI den Menschen ersetzen würde.
Wir wenden bereits heute täglich KI-Programme an, ohne dass es uns bewusst wird: in unseren Smartphones, in Kameras, wenn wir googeln. Es gibt eine Vielzahl an KI-Systemen, die in Autos eingebaut sind, um das Fahren zu erleichtern: Einparkhilfen, Abstandsregler und Bremsassistenzsysteme. Die bahnbrechende Effizienz der modernen Medizin verdanken wir vornehmlich der KI-Revolution. Besser als menschliche Experten erkennen KI-Programme bösartige Tumore, sie entdecken Antibiotika gegen resistente Bakterienstämme, sie steuern Roboter in Operationssälen.