AmUm MeranO, Meraner Umweltverein

WOHIN STEUERT MERAN 2000?

21. August 2023

 

Der „Hausberg“ der Meraner*innen hat sich in den letzten Jahren tiefgreifend und rasant verändert. AmUm EO, Meraner Umweltverein fordert mehr Nachhaltigkeit und eine Kehrtwende –  mit Blick auf die wertvollen Falzebener Feuchtgebiete

 

Im Jahr 2006 gab es mit der Einweihung der Alpinen Bobbahn eine große Neuheit. Eine metallene „Schlange", die sich durch Wald schlängelt und begleitet von Zischgeräuschen und Begeisterungsschreien für Spaß von Jung und Alt sorgt; ein Vergnügungspark, aber im Wald. Im Jahr 2010 wurde die Seilbahn ersetzt, was zu einer Erweiterung des Parkplatzes Talstation Meran 2000 (Naif) führte. Im Jahr 2018 erfolgte der Bau der Wallpach-Trainingsbahn und des neuen 6er-Sesselliftes: umfangreiche Abholzungen vom Restaurant Piffinger Köpfl abwärts, um die Wallpachpiste zu verbreitern (bis zu 40 Meter) und um zwei Unterführungen zu bauen, für Fußgänger- und Ski-fahrende. Seit 2021 ersetzt das „Mehrzweck-Speicherbecken" (zur Beschneiung, Brandbekämpfung und Bewässerung) einen ganzen Wald. 2022 wurde die 10er-Gondelbahn „Naifjoch“ mit Aussichtsplattform auf dem Naifjoch errichtet.

Zu guter Letzt -, im Frühjahr dieses Jahres - wird die Pistenstrecke von der Zuegghütte nach  Falzeben auf ca. 5 Meter verbreitet (mit einer Verdopplung der Pistenbreite in einigen Abschnitten). Die Gründe hierfür, so der neue Präsident Zanier, seien die Sicherheit, die Ansprüche der Skischulen und der Platzbedarf der Skitourengeher, für die nun eine eigene Strecke geschaffen wurde (Tageszeitung, 13.04.23).

Bei dieser Gelegenheit wurden die Anschlüsse für die Beschneiungsanlage, für Strom und Wasser erneuert. Diese neue Anlage soll nun auch in der Lage sein, die „Piste“ fürs Skitourengehen, die Rodelbahn sowie die Skipiste gleichzeitig zu beschneien. Das war mit der vorherigen Beschneiungsanlage nicht möglich gewesen.

Der Marathon der Innovationen endet mit einer Nachricht des Meraner Stadtrats Zaccaria vom 19.07.23: Ab der nächsten Skisaison ermöglicht eine Beschneiungsanlage das Langlaufen auch bei Schneemangel. Dank der neuen Rohre, die für den Ausbau der Falzeben-Piste gebaut wurden, soll der „Kunst-Schnee" auf 1600 m hinuntergebracht werden - bis zur Langlaufloipe, die vor dem Hotel Falzeben beginnt. Die ca. 3 km lange Loipe durchquert das größte der vier Feuchtgebiete in Falzeben; gerade diese sensiblen Lebensräume sind für die Artenvielfalt bedeutungsvoll und sollten unter Schutz gestellt werden,  findet Ingrid Karlegger von AmUm EO.

„In den letzten Jahren hat die Meran 2000 Bergbahnen AG eine ziemlich aggressive Politik verfolgt", stellt AmUm fest: „eine Politik, die versucht, das Gebiet so attraktiv wie möglich zu gestalten. Wir teilen dieses Ziel, glauben aber, dass es andere Wege gibt, dies zu tun, die weniger schädlich für die Umwelt sind. Das Skifahren in so niedrigen Höhen wie Falzeben am Leben zu erhalten, erscheint völlig anachronistisch. Es fehlt an einer vorausschauenden Vision für den „Berg als Ressource“, auch von Seiten des Tourismus. Man kann den Klimawandel nicht ignorieren, auch wenn man die Bilanz im Fokus hat."

„Wir erinnern auch daran, dass die Stadt Meran mit 64,2 % die Mehrheitsbeteiligung an der Meran 2000 Bergbahnen AG hält und damit die wenig umweltfreundlichen Entscheidungen des Unternehmens befürwortet" betont der Vorstand von AmUm. Der Meraner Umweltverein befürchtet, dass der Meraner Aktionsplan für nachhaltige Energie und Klimaschutz (SECAP 2020-2030) sowie der Klimaplans 2040 der Provinz und das europäische Renaturierungsgesetzes für die Schublade geschrieben wurden. "Auf der einen Seite große Erklärungen auf allen Ebenen bezüglich Abschwächung der Auswirkungen des Klimawandels, auch durch Energie- und Wassereinsparungen, auf der anderen Seite Waldrodungen und künstliche Beschneiung mit daraus resultierendem hohen Ressourcenverbrauch, ohne auch nur einen Hauch möglicher, lokaler Ausgleichsmaßnahmen. Wir brauchen mehr Kohärenz!", bekräftigt Carla Molinari, die Präsidentin des Meraner Vereins. Die Mitglieder des AmUm-Vorstands kommen zum Schluss: „Es ist notwendig, mutige Entscheidungen zu treffen, im Gegensatz zum Massentourismus, der in den letzten Jahren entstanden ist. Immer mehr Meraner*innen erzählen uns, dass sie nicht mehr Meran 2000 besuchen, weil es überfüllt ist und verunstaltet; einige unterlassen es auch aus Umweltgründen.

Eigentlich sollten wir mehr über Umweltschutz nachdenken, vielleicht indem wir das Falzeben-Feuchtgebiet in ein Biotop umwandeln."

 


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Meraner Stadtanzeiger 8/2024