Editorial 20/2015
Im Herbst 2015 von Margareth Bernard
Kühle, lange Nächte, farbenfrohe Bäume und Sträucher und mit der Ernte beschäftigte Bauern zeugen davon, dass der Herbst ins Land gezogenen ist. Und immer dann, wenn Trauben und Äpfel geerntet sind – großteils wenigstens –, geht in der Kurstadt Meran das dreitägige Traubenfest über die Bühne. Es wird am kommenden Wochenende unzählige Schaulustige in die Stadt locken und ihnen und den Meranern selbst – sollten sie nicht doch lieber das Weite suchen, um dem altbekannten „Schauspiel“ zu entfliehen – bei einem farbenprächtigen Festumzug in bunten Trachten aufmarschierende Musikanten, Festwagen, Haflinger Pferde und Fanfarenbläser hoch zu Ross vorführen. Man mag über das Traubenfest denken wie man mag und sich über das zur Schau gestellte Tirolertum ärgern, als Gästemagnet hat es in all den Jahren nichts eingebüßt. Diesmal wird es dadurch, dass in seinem Rahmen das Landesmusikfest des Verbandes Südtiroler Musikkapellen stattfindet, sicher auch vermehrt das Interesse der einheimischen Bevölkerung wecken. Unser Land hat in diesem Bereich durchaus Zeig- und Hörbares zu bieten.
Umzüge und Feste sind ohne Blumenschmuck undenkbar. Bei einem Spaziergang durch unsere Stadt oder unsere Dörfer gerät man immer wieder ins Staunen darüber, wie viel Arbeit fleißige Hände in den herrlichen Blumenschmuck der Häuser stecken. Auch die Gärten sind meist wahre Augenweiden. Möglich machen dies – neben dem Einsatz der Besitzer – auch und vor allem unsere Gärtnereien, deren Angebot an Blumen und Pflanzen in den vergangenen Jahren sehr umfassend geworden ist. Wir stellen in dieser Ausgabe eine aus unserer Stadt vor, nämlich die Gärtnerei Reichert, in der sich bereits in der dritten Generation alles um das Blühen und Gedeihen von Pflanzen dreht.
Doch auch, wer selbst keinen Garten besitzt, kann sich in unserer Stadt blühender Blumen, Sträucher und Bäume erfreuen, vorausgesetzt, er verschließt sich dieser Pracht nicht. Als Unterstützung in Sachen botanische Kenntnisse genießen unsere Leser seit Jahren die Beiträge von Wilhelm Mair, der in dieser Ausgabe der Edelkastanie „hinter die Rinde“ schaut.
Hinter die Mauern der Brunnenburg kann schauen, wer in den kommenden Wochen die Gelegenheit nutzt und dort die Sonderausstellung über den Mohn besichtigt, der seit jeher in der Volksmedizin, der Esskultur und der Mythologie einen besonderen Stellenwert einnahm.