Wie sieht Ihr Alltag während dieser Ausnahmesituation aus?
Eine Videokonferenz jagt die nächste. Praktisch jeden Tag findet am Vormittag eine Sondersitzung des Stadtrats statt, bei der aktuelle Entwicklungen und Maßnahmen besprochen werden. Dazu kommen die wöchentlichen Sitzungen der Gemeindeleitstelle für Fragen des Zivilschutzes und weitere Informations- und Koordinationssitzungen wie zum Beispiel mit allen Sprecherinnen und Sprechern der Fraktionen im Gemeinderat.
Als Bürgermeister muss ich in dieser Krise vor allem koordinieren und Leute zusammenbringen. Denn es gibt viele Einrichtungen und Menschen, die sich engagieren, doch wenn sie nicht miteinander reden, herrscht am Ende Chaos. Wir haben das aber relativ schnell gut in den Griff bekommen.
Die Corona-Krise überlagert in der öffentlichen Wahrnehmung derzeit natürlich alles, aber im Hintergrund läuft auch die normale Arbeit weiter – wenn auch jetzt über Video: in der Bezirksgemeinschaft, im Gemeindenverband oder bei den Sitzungen der Baukommission.
Was ist für Sie persönlich das Einschneidendste dieser Krise?
Ich bin ein freiheitsliebender Mensch und ein begeisterter Sportler. Dass ich bei dem herrlichen Wetter zuhause sitzen muss und keine Skitour machen darf, ist schon hart. Doch ich will die Sache auch positiv sehen: In einer solchen Krise wird man daran erinnert, was wirklich zählt. Denn alle konzentrieren sich auf das Wesentliche und lassen die Nebensächlichkeiten mal beiseite. Vielleicht sorgt es dafür, dass wir danach das, was wir haben, wieder mehr zu schätzen wissen.
Was werden Sie als erstes tun, wenn die Ausgangsperre aufgehoben wird?
Sobald es irgendwie geht: eine Skitour in den Bergen.