Heimatschutzverein Meran

Standseilbahn Meran–Schenna

11. September 2023

 

 Standseilbahn Meran–Schenna

Der Heimatschutzverein Meran setzt sich seit über einem Jahrhundert für Erhalt, Pflege und Weiterentwicklung des Meraner Stadtbildes sowie für den Schutz der Landschaft des Burggrafenamtes ein. Der Verein verschließt sich dabei keineswegs notwendigen Neuerungen, wenn diese von allgemeinem Nutzen sind und architektonische bzw. städtebauliche Qualität aufweisen.

Das Projekt einer Standseilbahn von Meran nach Schenna sorgt seit geraumer Zeit in Meran (und darüber hinaus) für heftige Diskussionen. Daher haben die Planer einen „Optimierungsprozess“ gestartet, um gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Lösungen bezüglich des Standortes der Tal-, Zwischen- und Bergstation sowie des Trassenverlaufs zu finden.

Der Vorstand des Heimatschutzvereines Meran hat sich zum Vorhaben „Standseilbahn“ bei den letzten Vorstandssitzungen positiv geäußert. Die Bahn ist ein modernes, elektrisch betriebenes Transportmittel, das in den nächsten Jahren und Jahrzehnten im Rahmen der übergemeindlichen Mobilität eine immer stärkere Rolle spielen wird. Im Gegensatz zu einer mehrspurigen Straße ist eine Bahntrasse relativ platzsparend und nach wenigen Jahrzehnten Betrieb CO2-emissionsfrei.

Eine Bahnlinie Meran–Schenna ist dabei nur ein „Knoten“ in einem größeren ÖPNV-Netzwerk, das die Verdoppelung der Bahnlinie Bozen–Meran (2. Gleis), den Bau der Riggertalschleife sowie eine mögliche O-W-Verbindung Meran–Mals–Scuol–Zürich vorsieht und damit die Bahn gegenüber der Straße konkurrenzfähig macht.

Das Projekt einer straßenunabhängigen Verbindung Meran–Schenna ist nur in enger Abstimmung mit dem nachhaltigen städtischen Verkehrsplan (PUMS) zu erarbeiten. Dabei muss einer hochfrequenten Verbindung zwischen der künftigen Talstation und dem Mobilitätszentrum am Bahnhof Meran absolute Priorität eingeräumt werden.

Die Vorschläge des Heimatschutzvereines Meran im Einzelnen:

Lage der Talstation

Unterirdische Talstation an der Galileistraße. Eine Talstation im C.-Wolf-Parkplatz hätte den Nachteil, dass ein ruhiges Viertel mit hoher Wohnqualität empfindlich gestört würde. Darüber hinaus fügt sich der C.-Wolf-Parkplatz (mit Maulbeerbäumen bepflanzt) stadträumlich sehr gut in den „Zwickel“ zwischen C.-Wolf-Straße und der Verdistraße ein.

Vorteile einer Talstation „Galileistraße“: 1.) Rund 80% der Fahrgäste aus den Umlandgemeinden steuern direkt das Stadtzentrum Merans an (Lauben/Sparkassenstraße/Freiheitsstraße); 2.) Mögliche Verknüpfung mit einer Aufstiegsanlage nach Dorf Tirol; 3.) Das ruhige Wohnviertel Verdi-/C.-Wolf-Straße bleibt unangetastet.

Trasse

Die Bahntrasse sollte nach der Zwischenstation „Tiroler Handwerkerzone“ so lang als möglich an der orografisch rechten Passerseite („Purenwiesen“, Gemeinde Tirol) verlaufen. Aus der Sicht des Landschafts- und Naturschutzes ist die Enteignung von Obst-Intensivkulturen eher zu rechtfertigen als eine Zerschneidung der Auwaldinseln an der orografisch linken Passerseite (Gemeinde Meran). Bei der Einhaltung eines gewissen Abstandes zum Passerdamm müssten außerdem keine hochstämmigen Uferbäume entfernt werden.

Nach der schrägen Überquerung der Passer knapp südlich der Radbrücke und nach der Zwischenstation „Ofenbauer“ sollte die Bahn ausschließlich unterirdisch bis zur Bergstation Schenna verlaufen. Der unterirdische Verlauf würde den frei einsehbaren Hang zwischen Ofenbauer und Schenna mit der Furche des Schnuggenbachs sowie den Weingütern und Obstwiesen unangetastet lassen.

Lage der Bergstation:

Als Position der Bergstation empfehlen wir die Prairerwiese nördlich angrenzend an die Hofstelle Prairer bzw. die Imbissstube „Mair Stubn“. Von dort aus können die Fahrgäste in wenigen Gehminuten und ebenen Fußes den Dorfplatz von Schenna erreichen. Die Bergstation „Prairerwiese“ würde den einzigartigen Schenner Kirchhügel nicht antasten.

Der oberirdische Trassenverlauf sollte möglichst tief geplant werden, entweder direkt auf dem Erdreich oder mit sehr niederen Stützen. Das Baumaterial für Stützen und Brücken sowie für die Begrenzungszäune muss hochwertig sein und die Architektur so „leicht“ und landschaftsschonend wie möglich ausfallen.

 

Für den Heimatschutzverein Meran

Johannes Ortner


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