Standseilbahn Meran – Schenna

Stellungnahme Komitee Meran-Schenna–SO NICHT!

17. November 2023

Das Komitee „Standseilbahn Meran-Schenna–SO NICHT!“, das von über 5500 Bürgerinnen und Bürgern, den wichtigsten Meraner Vereinen wie HGV-Meran, HGV Meran Tourismusgenossenschaft, Bauernbund Bezirk Burggrafenamt, Stadtviertelkomitee Historischer Ortskern Meran, sowie vielen politischen Parteien unterstützt wird, begrüßt die Entscheidung der mitregierenden Stadträte von Alleanza per Merano und La Civica, gegen das aktuelle Standseilbahnprojekt Meran - Tirol - Schenna also mit nein zu stimmen.

Wie zu erwarten war, haben die Befürworter dieses Projektes sofort einen medialen Gegenangriff gestartet. Dies, in einem doch sehr gereizten Tonfall sowohl von Seiten des Landesrates Daniel Alfreider als auch von der Vizebürgermeisterin Katharina Zeller. In ihren Interviews mit der neuen Südtiroler Tageszeitung Dolomiten und der neuen Südtiroler Tageszeitung zeigt sich in Beiden ein Unmut und ein absolutes Nichtverständnis gegenüber aller dargebrachten Zweifel, welche schlussendlich zu einem einheitlichen NEIN der Koalitionsparteien zu diesem Großbauprojekt geführt haben. Ein Unmut, der über die politischen Interessen der Parteien hinauszugehen scheint, da durch diese Entscheidung auch Möglichkeiten nahestehenden Lobbys verhindert werden.

Es ist die Rede von einer verpassten Chance. Wir meinen: nicht für die Bürger Merans (wahrscheinlich aber für Andere)!

Auch spricht man von verpasster Finanzierung. Wir sind der Meinung: bis heute wurde nicht geklärt, aus welchen Quellen die zwei Drittel des Projekts (immerhin mindestens 80 Millionen Euro) finanziert werden sollen. Sicher kann man jedoch davon ausgehen, dass diese schlussendlich auf steuerpflichtige Bürger zurückfallen werden.

Eine verpasste Chance für Schenna. Wir sagen: aber sicher nicht für Meran, wir können unsere Stadt nicht zum Vergnügungspark der umliegenden Touristenhochburgen machen.

Die vorgebrachten Argumente sind größtenteils fadenscheinig: Die Vizebürgermeisterin Katharina Zeller spricht von der Verringerung von 300 Busfahrten aus Tirol und Schenna, sagt aber nicht, dass die Standseilbahn zu

einer Zunahme von 360 -jeweils 18 m. langen BRT Busfahrten führen wird, die die ganze Stadt durchqueren über den Rennweg sich durch die Karl Wolf- und Franziskusstraße quetschen, Schüler und Kinder auf Fahrrädern flankieren und den Verkehr rund um das Krankenhaus um einiges mehr beeinträchtigen werden!

Sie sprechen von einer 26%igen Verkehrsreduzierung in Meran, eine Zahl, mit der sich die Techniker der Provinz rühmen, die sie aber nie nachgewiesen haben, während die dem Mobilitätsplan der Autonomen Provinz Bozen ableitbare Reduzierung nur 3% beträgt, was dieses monströse und kostspielige Werk eben nicht rechtfertigt!

Um das Verkehrsaufkommen in Meran wirksam zu reduzieren, sollte man an den Haupt- Zufahrtsstrecken arbeiten, welche den Individualverkehr erzeugen: Lana, Algund, Marling und Tscherms, die zusammen das Zehnfache des Verkehrsaufkommens von Schenna ausmachen! Die Bürgerinnen und Bürger wollen auch nicht weiter als unmündig behandelt werden, denn sie haben inzwischen erkannt, dass hinter diesem Projekt die wirtschaftlichen Interessen einiger weniger stehen und kein Nutzen für die Meranerinnen und Meraner besteht. Dies wurde mit den Unterschriften von 5500 Menschen mit einem klaren NEIN bestätigt.

Die laut uns, kindische Haltung "wenn ihr das Geld in dieser Form nicht wollt, dann geben wir es eben anderen", zeugt von einem Unmut geleichzusetzen mit dem "Verlust des Spielzeugs". So sollte jedoch weder eine Stadt noch eine Provinz politisch werden. Wenn ein Projektvorschlag keinen Konsens findet, findet man alternative Lösungen, die angenehmer, weniger kostspielig und ebenso nachhaltig sind. Dies wäre gelebte Demokratie und Bürgernähe. Die Provinz sowie die Stadtregierung haben bis heute keine öffentliche Debatte zum Thema Standseilbahn inklusiv Lösungsvorschläge zu Verkehrsproblemen

in Meran angestrebt. Von Seiten der Landesregierung wurde nur dieses eine Projekt vorgeschlagen und versucht, es in aller Stille durchzusetzen. Auch mit inzwischen 17 verschieden Varianten, war immer klar, dass die Landesregierung das gesamte Projekt nie in Frage gestellt hat, trotz der vielen Gegenstimmen, die sich im Laufe des Jahres gebildet haben. Das Team rund um Landesrat Daniel Alfreider hat nie einen anderen Vorschlag außer die Standseilbahn in Erwägung gezogen.

Der so genannte Optimierungsprozess, den das Team Alfreider durch die Workshops zur Festlegung der Trasse im Raum Meran initiierte, erwies sich als Farce, bei der die einzige wirkliche Frage, die die Bürger interessiert:

"Wer will eigentlich dieses Monster von einem Projekt?"

nicht beantwortet wurde.

Kurzum, ein Projekt, dass von Anfang an nicht überzeugt hat und den Bürgern Merans keinen Mehrwert schafft. 5500 Bürgerinnen und Bürger haben ein klares ablehnendes Statement dazu abgegeben.

Das Komitee "Standseilbahn Meran-Schenna So Nicht - Non Così" ist dankbar, dass sich nun auch die regierenden Koalitionsparteien rund um Alleanza per Merano und La Civica zu einem klaren NEIN positioniert haben.

Die Reaktion von der Vizebürgermeisterin Katharina Zeller und jene des Landesrates Daniel Alfreider zeigt mit zweifelhaften Argumenten, dass es kein Interesse und keine Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der Bürger gibt.

Wir, das Komitee Standseilbahn Meran-Schenna SO NICHT!", haben mit den Meranerinnen und Meranern gesprochen und sie haben uns gesagt, dass sie nicht an der Standseilbahn interessiert sind, sondern an einer verkehrsberuhigten Innenstadt und an Stadtviertel ohne die täglich stattfindenden 900 Busfahrten, an einer Verringerung des Übertourismus im Stadtzentrum, ein breiteres und sichereres Radwegenetz, um alle Stadtteile und wichtigen Orte zu erreichen, ein intaktes und nutzbares Naherholungsgebiet Lazag, vom Verkehr befreite Zufahrtsviertel nach Meran (Obermais, Sinich Untermais).

Dazu muss das Mobilitätszentrum am Bahnhof gebaut werden, damit der gesamte öffentliche Vorortverkehr dorthin fließen kann, und der Bau eines Schnellbahnsystems zwischen dem Mobilitätszentrum und dem Stadtzentrum muss eingeleitet werden, zusammen mit der Überarbeitung des internen öffentlichen Verkehrsverteilungsnetzes mit geeigneteren Mitteln.

Das Komitee Standseilbahn Meran- Schenna SO NICHT!


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