Neue Leitungen für die Meraner Lauben
Im Herbst 2023 von Eva Pföstl
In der Meraner Laubengasse und der Leonardo-da-Vinci-Straße saniert die Meraner Stadtwerke AG in Etappen das unterirdische Leitungsnetz. „Es geht primär um die Abwasserleitungen. Diese sind zum Teil 80 bis 100 Jahre alt und müssen erneuert bzw. saniert werden, um eine sichere Versorgung der Wohn- und Geschäftshäuser in diesem Bereich auch für die nächsten 100 Jahre zu garantieren“, erklärt Hans Werner Wickertsheim, Präsident der Stadtwerke AG Meran. „Im Zuge dieser notwendigen Arbeiten bietet sich auch die Gelegenheit, weitere Infrastruktur wie Strom, Internet, Gas usw. zu modernisieren. Durch die Nutzung der Synergien mit Edyna und Infranet kann verhindert werden, dass die Anwohnerinnen und Anwohner sowie das lokale Gewerbe nach der Sanierung der Altwasserleitungen bereits in wenigen Jahren wieder durch eine Folgebaustelle beeinträchtigt werden.“
Zum Hintergrund
Die Stadtwerke Meran AG führt die Trinkwasserversorgung seit 1. Juli 1998. Das
Meraner Trinkwasser stammt aus 24 verschiedenen Quellen. Aus diesen Quellen fließt das Wasser durch die 62 km langen Leitungen in sieben Hochbehälter. Diese Hochbehälter bilden als Wasserspeicher die wichtigsten Systemkomponenten im Versorgungsnetz. Von den Hochbehältern aus erreicht das Quellwasser durch ein unterirdisches Verteilernetz, das zum größten Teil aus Stahl- oder Gusseisenrohren besteht, mit einer Gesamtlänge von über 130 km die Meraner Haushalte. Seit Frühjahr 2014 wird die gesamte Trinkwasserversorgung der Gemeinde Meran, insgesamt 20 Anlagen, durch ein Fernwerksystem überwacht und gesteuert, das in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Brixen aufgebaut wurde. Ein modernes System kontrolliert permanent alle Betriebszustände. Alarmierungen bei Über- oder Unterschreitung von Grenzwerten oder sonstigen Fehlfunktionen erfolgen über Handy. Störungen werden sofort angezeigt, der technische Bereitschaftsdienst ist rund um die Uhr verfügbar, 365 Tage im Jahr. Zusätzlich werden wöchentlich die Wasserspeicher und einmal im Monat die Quellen und Tiefbrunnen von einem Techniker persönlich vor Ort kontrolliert.
„Dank diesem System haben wir in Meran ein ausgezeichnetes Quellwasser, wenig Wasserverlust und einen konstanten Wasserdruck“, erklärt Patrik König, Generaldirektor der Stadtwerke Meran AG. „Um den Funktionserhalt unserer Wasserversorgung auf diesem hohen Niveau zu gewährleisten – der für unsere Bürger und Bürgerinnen eine Selbstverständlichkeit darstellt – ist eine durchschnittliche jährliche Sanierungsrate von 2-3 % des Netzes erforderlich und wir investieren jährlich ca. 3 Mio. Euro für den Austausch bzw. Sanierung des Netzes.“
Nun müssen die Abwasserleitungen in der Laubengasse und Leonardo-da-Vinci-Straße dringend saniert werden, da die letzten Sanierungsarbeiten in den 90er-Jahren stattgefunden haben und noch Rohre in Betrieb sind, die mittlerweile 80 bis 100 Jahre alt sind. In den letzten Jahren seien vermehrt Risse und Löcher aufgetreten, betont Patrik König, und die Erneuerung der Leitungen sei dringend notwendig und könne nicht mehr aufgeschoben werden. Abwarten würde nur zu größeren Schäden führen. König weiß genau, wovon er spricht, denn in seinen Keller sickerte wochenlang Abwasser und der Gestank nach Kloake war unerträglich. „Wir sind das beste Beispiel dafür, was passiert, wenn Investitionen aufgeschoben werden“, betont er.
Ein neues Rohr im alten Rohr
Die Sanierungsarbeiten wurden in mehrere Arbeitsschritte aufgeteilt: Die 1. Phase der Sanierung hat anfangs Oktober begonnen und wird bis 3. November, d.h. vor Beginn des Meraner Weihnachtsmarktes abgeschlossen sein.