Von Gröden nach Villnöß
Im Sommer 2019 von Margareth Bernard
- Höhenunterschied:
- nach oben: 250 m
- nach unten: 770 m
- Gehzeit: 4:30 Stunden
- Beste Zeit: Frühsommer bis Herbst
Anfahrt: Mit dem Zug bis Klausen, dann mit dem Linienbus Nr. 351 bis zum Antoniusplatz in St. Ulrich in Gröden; zu Fuß und auf Rolltreppen, dem Hinweis „Raschötz“ folgend, hinauf zur Talstation der Standseilbahn, Auffahrt mit der Bahn.
Rückfahrt: Von Ranui bzw. von der nahen Haltestelle mit dem Linienbus (Nr. 340 bis Mileins, dort umsteigen und weiter) bis Klausen; mit dem Zug nach Meran.
Wegverlauf: Von der Bergstation (2.095 m, Einkehrmöglichkeit im Restaurant Raschötz) wandern wir auf dem Weg Nr. 35 A kurz bergauf und bald rechts (Nr. 35 B und 10 B) ostwärts zur nahen Saltnerhütte (auch „Cason-Hütte“, 2.111 m, Einkehrmöglichkeit). Etwas oberhalb davon verlassen wir den breiten Weg, wenden uns nach links und steigen auf dem Steig Nr. 10 B kurz bergauf und erreichen auf dem bald rechts abzweigenden Steig Nr. 31 nahezu eben die Flitzer Scharte (2.107 m). Nun wandern wir kurz bergauf (Nr. 35 und Nr. 31) und erreichen den breiten Forstweg, auf dem wir, freie Hänge ostwärts querend zum Brogles-Sattel (2.119 m) und kurz absteigend zur Brogleshütte gelangen (2.045 m, Einkehrmöglichkeit; ab Bergstation Raschötz ca. 1½ Stunden). Nun folgen wir dem Adolf-Munkel-Weg Nr. 35 unterhalb der Geislerspitzen in mehrmaligem Auf und Ab, bis wir uns bei einer Weggabelung am Fuße des Sas Rigais nach links (Nr. 34) wenden, zuerst bergauf wandern und dann über die freien Grashänge zuerst die Gschnagenhardt-Alm (2.006 m, Einkehrmöglichkeit) und kurz darauf die Geisleralm (1.996 m, Einkehrmöglichkeit; ab Brogleshütte 1½ Stunden) erreichen. Von der Geisleralm wandern wir auf dem breiten Weg (Hinweis „St. Magdalena“; Nr. 34, später 34 A und dann 28) bergab und erreichen das Restaurant Waldschenke (Einkehrmöglichkeit) in Ranui im hinteren Villnöß (1.352 m, ab Geisleralm 1½ Stunden). Nach 10 Minuten gelangen wir zur Bushaltestelle an der Talstraße, etwas unterhalb des Kirchleins St. Johann in Ranui.
Hinweis: Von der Geisleralm kann man auch nach Zans (1.670 m) wandern (ca. 1 Stunde, weniger Abstieg) und dort den Bus nehmen.
Orientierung und Schwierigkeit: Die Wege sind gut markiert und beschildert. Die Wanderung ist für geübte Bergwanderer leicht, erfordert aber etwas Ausdauer; gutes Schuhwerk ist angeraten.
Besonderheiten: Die Raschötz ist ein bewaldeter Höhenzug zwischen Gröden und Villnöß. Auf seinem breiten Kamm, der über die Baumgrenze hinausragt, breiten sich weite Almen aus. Die Aussicht zählt zu den schönsten, welche die Alpen zu bieten haben. Die Bahn wurde 2010 als Schrägaufzug neu gebaut und bereits die Fahrt mit den modernen Waggons ist ein Augenschmaus der besonderen Art.
Wie auf einem Präsentierteller liegen bei dieser Wanderung alle weltbekannten Dolomitengipfel vor uns: der Sellastock, Lang- und Plattkofel, die vergletscherte Marmolata, der Schlern, die Geislergruppe.
Die Flitzer Scharte mit einer Rastbank und einem Wegkreuz trennt die sogenannte Außerraschötz von der Innerraschötz.
Die Brogleshütte liegt auf Gebiet der Gemeinde Villnöß. Südlich der Broglesalm erhebt sich die Secëda (2.518 m), der westlichste Gipfel der Geislergruppe. Die Geislerspitzen mit dem mächtigen Sas Rigais (3.025 m) und der Furchëta (3.025 m) bilden eine wahrhaft malerische Kulisse.
Unterhalb der Geislerspitzen verläuft der Adolf-Munkel-Weg, der 1905 von der Dresdner Alpenvereinssektion errichtet wurde und den wir erst verlassen, wenn wir zur Gschnagenhardt-Alm und zur Geisleralm abzweigen. Von diesen Almhütten bzw. Almgasthöfen bietet sich ein besonders schöner Blick auf die Geislerspitzen.
Das 1744 erbaute Kirchlein St. Johann in Ranui im hinteren Villnöß ist ein barockes Kleinod und liegt vor dem Hintergrund der imposanten Berglandschaft der Geislergruppe. Es ist eines der bekanntesten Fotomotive in den Dolomiten.