Fenchel wirkt Wunder
(Foeniculum vulgare)
Im Herbst 2013 von Dr. Hildegard Zeisel Heidegger
Der Fenchel gehört zu den wohl bekanntesten Heilpflanzen und hat auch in der Kinderheilkunde einen besonderen Stellenwert. Er wirkt besonders gut bei Blähungen und Bauchkoliken im Säuglingsalter und vor allem, wenn es zur Nahrungsumstellung von Muttermilch auf normale Kost kommt. Auch bei den „Dreimonatskoliken“ mit massiven Schreiattacken und Blähungen wirkt Fencheltee in Kombination mit anderen Heilkräutern wie Kamillenblüten und Kümmelfrüchten krampflösend und beruhigend.
Der Fenchel gehört zu den Doldenblütlern und ist eine zweijährige Pflanze mit einem starken aromatischen Geruch. Der Stängel kann bis zu zwei Meter hoch werden. Aus der Dolde, die von Juli bis September blüht, gehen bis zu 8 mm lange Samen hervor, die getrocknet werden.
Vorkommen: Ursprünglich nur im Mittelmeergebiet gedeihend, wächst er heute in ganz Europa, in Afrika, Asien und Südamerika.
Inhaltsstoffe der Fenchelfrüchte: ätherisches Öl, Trans Anethol (süßlich schmeckend) und Fenchon (bitter schmeckend), Proteine, Flavonoide
Wirkungen: karminativ (gegen Blähungen), spasmolytisch (entkrampfend) bei Magen-Darmbeschwerden, appetitanregend, Steigerung der Magensaftsekretion, Förderung der Beweglichkeit des Magen-Darmtraktes, sekretolytisch (schleimlösend) bei Husten
Nebenwirkungen: In seltenen Fällen kann es zu allergischen Hautreaktionen und zu allergischen Reaktionen der Atemwege kommen.
Gegenanzeigen: Als Tee keine, bei anderen Zubereitungen (Fenchelöl) ist bei Schwangeren und Säuglingen Vorsicht geboten.
Darreichungsformen: Tagesdosis 4-7 g Droge als Teeaufguss, Fenchelsirup, Fenchelhonig, Fencheltinktur, Fenchelöl
Fenchelhonig eignet sich wegen des leicht süßlichen Geschmacks besonders gut für Kinder und Säuglinge.