Lana: Aufruf an die Bevölkerung
Die Kreuzwegstationen sollen ein neues Dach bekommen
Bereits vor Monaten haben dreiste Diebe an zehn Bildstöcken der alten Kreuzwegstationen von Brandis in Niederlana über Ackpfeif bis nach Tisens die Kupferdacheindeckungen abmontiert und gestohlen. Seither stehen diese nahezu „nackt“ in der Landschaft und es besteht die Gefahr, dass durch eindringendes Regenwasser das Mauerwerk zerstört wird und abbröckelt. Es muss daher etwas unternommen werden!
Errichtet wurde dieser Kreuzweg im 19. Jahrhundert und als Hauptstifter ist wohl Graf Anton von Brandis (1832-1907) zu nennen. Dieser, aus dem bedeutenden Lananer Grafengeschlecht stammend, war k. und k. Kämmerer, ab 1865 Abgeordneter zum Tiroler Landtag und von 1889 bis 1904 Landeshauptmann von Tirol und Vorarlberg. Zuvor wurde Graf Anton von Brandis 1887 in den Gemeindeausschuss von Lana gewählt.
Schon über viele Jahrhunderte wurde dieser alte Weg von Brandis in Niederlana über Ackpfeif nach Tisens als wichtiger Verbindungsweg vom Etschtal herauf ins Tisner Mittelgebirge und in den Nonsberg genutzt, was auch Funde in unmittelbarer Nähe bestätigten. Heute sind es die zahlreichen Einheimischen und Gäste, die auf diesem herrlichen Weg mit einmaligem Ausblick auf das Etschtal zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind.
Vor mittlerweile 16 Jahren hat P. Markus Polders O.T. 1997 gemeinsam mit den Ministranten von Niederlana, den Handwerkern, der Gemeinde, der Raiffeisenkasse und der Lananer Bevölkerung alle 14 Bildstöcke fachgerecht restaurieren lassen. Dabei wurden alle Bildstöcke neu eingedeckt, verputzt, bemalt und es wurde jeweils ein neu gerahmtes Bild angebracht.
In dieser gemeinsamen Aktion wenden sich nun Dekan P. Peter Unterhofer O.T., P. Andreas Hinsen O.T. von der Pfarrei Lana und Albert Innerhofer, Obmann vom Heimatschutzverein Lana, an die Bevölkerung und bitten um die Mithilfe bei der Finanzierung für eine neue Dacheindeckung bei den fehlenden zehn Bildstöcken. Mit Heinz Gamper und Mitarbeiter Alex Paris von GamperDach in Lana führte Albert Innerhofer unlängst eine Begehung durch, um die jeweiligen Schäden aufzunehmen und einen Kostenvoranschlag für die Neueindeckung erstellen zu können. Dabei wurde festgestellt, dass es nach dem Diebstahl wenig Sinn macht, bei den fehlenden Bildstöcken wiederum ein Kupferdach aufzusetzen und man entschloss sich daher für ein Lärchenschindeldach.
Kostenvoranschlag
Nun liegt auch der entsprechende Kostenvoranschlag für diese umfangreichen Renovierungsarbeiten vor, der folgende Arbeiten beinhaltet: das Entfernen der Blechrückstände, das Säubern des Untergrundes, die Lieferung und das Montieren einer Dreischichtplatte in Fichtenholz (Stärke 42 mm), die Lieferung und das fachgerechte Eindecken der jeweiligen Dachfläche mit Lärchenschindeln (40 cm lang), inklusive der Stirn- und Firstabdeckung, den Verschnitt und den Befestigungsmaterialien. Die Kosten für jeweils einen Bildstock betragen 1.080 € + MwSt., also für insgesamt zehn fehlende Dacheindeckungen 10.800 € + MwSt.