Editorial 04/2022
Im Winter 2022 von Eva Pföstl
Der Humor und die Satire haben es in unserer Zeit nicht leicht. Pandemiebedingt war es sowieso alles andere als einfach und zudem werden die Medien und auch die Kultur zunehmend zur ironiefreien Zone. In dieser dürfen nur noch Witze gemacht werden, bei denen niemand etwas zu lachen hat, weil jedes Wort politisch korrekt sein muss. Der Witz jedoch, so lesen wir es zumindest bei Sigmund Freud, dient dazu, das sagen zu können, was man nicht sagen darf. Sicher stellt sich auch die Frage nach den Grenzen, denn Satire kann auch tödlich enden – wenn sie Menschen trifft, für die zwischen Humor, Kritik und Religion unüberwindbare Mauern bestehen. Eines möchte ich jedoch festhalten: der Witz, die Satire, der Spott gehören zum Wesen der Demokratie und sind unterhaltsame und effektive Formen, um Kritik, Haltung und Meinung zu äußern. Und darauf baut auch das Kabarett.
Im März gehört die Bühne unseres Stadttheaters an drei Wochenenden dem Kabarett. Bei der zweiten Ausgabe der Meraner Kabarett Tage werden uns international bekannte Kabarettisten den Spiegel vorhalten – Witz und Geist in Kombination erwarten uns! Lesen Sie mehr darüber in unserer Titelgeschichte.
Gute Lektüre!