Zwei Gehölze aus fernen Ländern
Im Sommer 2014 von Dr. Wilhelm Mair
Zwei exotische, allerdings selten anzutreffende Gehölze fallen im Sommer durch ihre auffälligen Blüten bzw. Blütenstände auf: das Asiatische Gelbholz und die Brasilianische Guave.
Das Asiatische Gelbholz (Maackia amurensis Rupr. et Maxim.) stammt aus dem Steppengebiet der Mandschurei im äußersten Nordosten Chinas und wird in Europa seit Mitte des 19. Jhs. wegen seiner schmucken Blätter und Blütenstände als Zierbaum gepflanzt. Er gehört in die Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und ist benannt nach dem russischen Naturforscher Richard K. Maack (1825-1886), der in mehreren Expeditionen nach Ostsibirien (Amur, Ussuri) die dortige Geologie und Bevölkerung studierte.
Der langsam wachsende und eher kleinwüchsige, bei uns bis etwa 5 m hohe, sommergrüne Baum trägt eine breite Krone. Die jungen Zweige und die austreibenden Blätter sind silbergrau behaart. Die Blätter sind unpaarig gefiedert mit fast gegenständigen, länglich-eiförmigen und kurz zugespitzten, hellgrünen Blättchen. Die kleinen Blüten sind stumpf weiß bis grünlichweiß und stehen in aufrechten Trauben, die zu mehreren straußartig vereint sind. Die im Sommer erscheinenden Blüten sind eine gute Futterquelle für Hummeln, Bienen, Falter und andere Insekten. Im Herbst bilden sich bis 5 cm lange, abgeflachte Hülsen mit gelbbraunen Samen. Der Baum fühlt sich an sonnigen Standorten wohl und ist frosthart.
Vorkommen: an der Kurpromenade und an der Kreuzung Meinhardstraße / Otto-Huber-Straße.
Von den sechs in Südamerika beheimateten Acca-Arten ist bei uns nur die Brasilianische Guave (Acca sellowiana (Berg) Burret), auch Feijoa und Ananas-Guave genannt, bekannt. Das wärmeliebende, aber sonst anspruchslose Gehölz kam gegen Ende des 19. Jhs. nach Italien und wird in Sizilien als Fruchtbaum kultiviert. Die birnenförmigen Früchte schmecken leicht säuerlich und erfrischend nach Ananas und Erdbeeren und werden im Spätherbst und Winter angeboten.