Von Reinswald zum Latzfonser Kreuz
Im Herbst 2012 von Margareth Bernard
- Höhenunterschied:
- ca: 808 m
- Gehzeit: 6:00 Stunden
- Beste Zeit: Frühjahr bis Spätherbst
Anfahrt: Von Bozen ins Sarntal bis nach Astfeld, dort rechts ins Durnholzer Tal und weiter nach Reinswald und aufwärts bis zum großen Parkplatz an der Talstation der Umlaufbahn
Hinweis: Bis zum 7. Oktober ist die Umlaufbahn in Betrieb, mit der man bis zum Pichlberg (2.130 m) auffahren kann und dann von der Bergstation in ebender Wanderung in ca. 1 Stunde die Getrumalm (2.100 m) erreicht.
Wegverlauf: Vom Parkplatz an der Talstation (1.570 m) folgen wir der Markierung Nr.7 und erreichen nach großteils nur mäßig steiler Wanderung die Getrumalm (2.100 m, Einkehrmöglichkeit; ab Parkplatz gut 1 ½ Stunden). Nun wandern wir auf Steig 7 mäßig steil weiter zum Lückl (2.378 m), einer Grassenke, und jenseits hinunter zu Schutzhaus und Kirche Latzfonser Kreuz (2.300 m, Einkehrmöglichkeit; ab Getrumalm 1 ½ Stunden). Auf dem nach Süden führenden Steig Nr. 1 erreichen wir nach leichtem Anstieg das Wegkreuz an einem Bergrücken und wandern leicht absteigend und eben über die Bergweiden der Jocherer Alm bis zu einer Senke mit Zaun und Bildstock (2.160 m; ab Latzfonser Kreuz 1 ½ Stunden). Nun folgen wir dem Weg nach rechts (Wegweiser Reinswald und Nr. 7 bzw. 1A) und wandern ziemlich steil hinunter zum Getrumbach. Auf dem links abzweigenden Mühlenweg (Nr. 7 A) wandern wir entlang des rauschenden Baches talauswärts, vorbei an den Reinswalder Mühlen (1.555 m, Einkehrmöglichkeit) bis zum Ausgangspunkt (ab Bildstock 1 ½ Stunden).
Orientierung und Schwierigkeit: Für gehgewohnte Wanderer ist die Wanderung problemlos; der Abstieg von den Bergweiden der Jocherer Alm zum Getrumbach ist ziemlich steil und voll Geröll, daher ist gutes Schuhwerk zu empfehlen.
Besonderheiten: Die Getrumalm liegt auf der Sonnenseite des Getrumtales, das sich bis zur Kassianspitz hinaufzieht. Am „Lückl“, dem Übergang vom Sarntal ins Eisacktal, und beim Latzfonser Kreuz überwältigt uns die einmalige und grandiose Aussicht. Die spitzen Zacken der Dolomiten sind zum Greifen nahe.
Das Kirchlein am Latzfonser Kreuz ist die höchstgelegene Wallfahrtskirche Südtirols und die Pilgerstätte zählt zu den höchsten Europas. Es wurde 1868 an der Stelle einer 1743 erbauten Kapelle erbaut. Im Sommer steht in dem gefälligen neugotischen Bau der viel verehrte „Schwarze Herrgott“, ein angeblich mit Ochsenblut und flüssigem Baumharz bemalter Christus aus gotischer Zeit. Dieser Gekreuzigte befand sich ursprünglich in der Totengruft von Latzfons, wurde im Jahre 1700 dann oben am Berg als Wetterkreuz aufgestellt und erhielt schließlich das heutige Kirchlein. Laut einer alten Erzählung hatte ein Bauersknecht einst dieses Kreuz als Zielscheibe für seine Schießkünste benutzt, wovon man heute noch die Einschussstelle sehen kann. Bald darauf wurde der Frevler genau an der Stelle, an der er geschossen hatte, von einem Stier aufgespießt und musste jämmerlich verbluten.